Die Kritik an der gängigen Praxis der deutschen Sicherheitsbehörden, V-Leute als Informanten gegen Geld zu rekrutieren, reißt nicht ab. Nachdem bekannt geworden ist, dass allein das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) zwischen 1994 bis 2000 rund 1,5 Millionen Euro für die Bezahlung von V-Leuten ausgegeben hat, kritisieren Politiker der Union das Vorgehen. Innenexperte Stephan Mayer (CSU) sagte der „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe): „Es ist unfassbar, dass in der Vergangenheit Summen in dieser Höhe an V-Leute gezahlt worden sind. Das ist völlig unverhältnismäßig. Es kann nicht sein, dass V-Leute von Steuergeldern leben und dafür zweifelhafte Informationen liefern.“ Ein generelles Verbot von V-Leuten hätte jedoch laut einer Einschätzung aus Sicherheitskreisen eine „substanzielle Gefährdung der inneren Sicherheit“ zur Folge. Ohne die Hilfe von V-Leuten wäre es 2007 nicht zur Festnahme der drei islamistischen Terroristen der sogenannten „Sauerland-Gruppe“ gekommen, die mit einem Sprengstoffanschlag in Deutschland einen Massenmord anrichten wollten.
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