
Mit Wasserstoff die Energiewende voranbringen, das ist das Ziel
der Initiative GET H2, in der sich die Unternehmen RWE Generation SE,
Siemens, ENERTRAG, die Stadtwerke Lingen, Hydrogenious Technologies,
Nowega sowie das Forschungszentrum Jülich und das IKEM – Institut
für Klimaschutz, Energie und Mobilität jetzt zusammengeschlossen
haben. Als erstes Teilprojekt planen die Partner den Aufbau einer
Wasserstoffinfrastruktur im Emsland, die entlang der gesamten
Wertschöpfungskette die Sektoren Energie, Industrie, Verkehr und
Wärme verbindet. Kernelemente sind die Errichtung einer Power-to-Gas
Anlage mit einer Leistung von 105 MW, die Strom aus Windkraft in
„grünen Wasserstoff“ umwandelt, Transport und Speicherung des reinen
Wasserstoffs in bestehenden Infrastrukturen sowie die Nutzung des
Wasserstoffs.
Mit diesem ersten Projekt nehmen die Unternehmen am
Ideenwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums „Reallabore der
Energiewende“ teil. Eine Projektskizze haben sie am 5. April beim
Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Mit einer Entscheidung
darüber ist bis Ende Juni zu rechnen. In zwei Jahren wollen die
Unternehmen in die konkrete Umsetzung des Projektes gehen.
„Erneuerbare Energien, Strom- und Gasnetze, Gasspeicher sowie die
konventionelle Flüssigkraftstoffinfrastruktur bis hin zu den
Abnehmern von Wasserstoff und Abwärme in der chemischen Industrie:
Das alles gibt es schon in der Region, so dass ideale Voraussetzungen
für diese innovative Technologie und eine schnelle Projektumsetzung
gegeben sind. In Lingen können wir die gesamte Wertschöpfungskette im
industriellen Maßstab demonstrieren und haben durch die vorhandene
Infrastruktur erhebliches Synergiepotenzial,“ erläutert Roger Miesen,
Vorstandsvorsitzender der RWE Generation.
Wasserstoff ist ein wichtiger Zukunftsbaustein für eine
erfolgreiche Energiewende. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der
Elektrolyse auf Basis von erneuerbaren Energien zu. Strom aus Wind
und Sonne wird bei der Aufspaltung von Wasser zu „grünem
Wasserstoff“, einem Energieträger, der wesentlich dazu beitragen
kann, die CO2-Emissionen auch weit über den Stromsektor hinaus
deutlich zu senken. Für energieintensive Branchen wie die
Stahlindustrie und die chemische Industrie kann Wasserstoff ein
entscheidender Schritt in Richtung Klimaverträglichkeit sein. Darüber
hinaus erschließt Wasserstoff die Möglichkeit, auch große Mengen
erneuerbarer Energien in den vorhandenen Kavernenspeichern zu lagern.
„Entscheidend ist jetzt, die Technik nicht nur in kleinen
F&E-Projekten zu erproben, sondern sie auch mit größeren Projekten in
einem ganzheitlichen Ansatz zur Serienreife zu bringen. Hierzu wollen
wir mit unserem Projekt einen wesentlichen Beitrag leisten.
Anknüpfend an das vorhandene Leitungsnetz hat das Projekt das
Potenzial, den Startschuss für eine Wasserstoffinfrastruktur für
Niedersachsen und NRW zu geben, die für eine deutschland- und
europaweite Wasserstoffinfrastruktur entscheidende Impulse setzen
kann“, beschreibt Jörg Müller, Geschäftsführer von ENERTRAG, die
weitere Zukunftsperspektive.
„Dies ist ein weltweit einzigartiges Vorhaben, einen Weg zur
Sektorkopplung mit grünem Wasserstoff im großtechnischen Maßstab
aufzuzeigen. Besonders die sinnvolle Nutzung vorhandener
Infrastrukturen sowie die Rückverstromung von 100% Wasserstoff in
einer Gasturbine der 60 MW Klasse machen dies auch für die
Stromerzeugung zu einem einzigartigen Vorzeigeprojekt“, ergänzt Prof.
Dr. Thomas Thiemann, Leiter des Energy Transition Teams von Siemens.
Die Realisierung des Projektes steht unter dem Vorbehalt der
Wirtschaftlichkeit.
Get H2 Projektpartner:
RWE Generation SE Die RWE Generation SE, Essen, verantwortet
innerhalb des RWE Konzerns die Stromerzeugung mit Gas, Steinkohle,
Wasserkraft und Biomasse. Das Unternehmen vereint unter seinem Dach
die Expertise von etwa 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei.
Gemeinsam betreiben sie Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund
25 Gigawatt. Die Anlagen tragen mit ihrer gesicherten und flexiblen
Leistung dazu bei, dass die Versorgung im europäischen Stromnetz auch
bei stetig wachsendem Beitrag der von Natur aus volatilen
erneuerbaren Energien jederzeit zuverlässig funktioniert.
Siemens
Siemens Gas and Power (GP) ist globaler Vorreiter im
Energiebereich und adressiert gemeinsam mit seinen Kunden die sich
weiter entwickelnden Anforderungen von Industrie und Gesellschaft. GP
deckt ein breites Spektrum von Kompetenzen über die vollständige
Energiewertschöpfungskette ab und bietet ein umfassendes Portfolio
für Energieversorger, unabhängige Stromerzeuger, Betreiber von
Übertragungsnetzen sowie die Öl- und Gasindustrie. Mit seinen
Produkten, Lösungen und Dienstleistungen adressiert Siemens Gas and
Power die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas
sowie die Stromerzeugung in zentralen und dezentralen
Wärmekraftwerken und die Stromübertragung. Siemens Gas and Power hat
seinen Sitz in Houston, USA. Mit über 64.000 Mitarbeitern ist GP in
mehr als 80 Ländern weltweit vertreten und behauptet sich seit über
150 Jahren erfolgreich als Technologieführer für die Energiesysteme
von heute und morgen.
ENERTRAG
ENERTRAG erbringt alle Dienstleistungen rund um erneuerbare
Energien. Wir führen Strom, Wärme und Mobilität in allen
Lebensbereichen effizient zusammen. Als Energieerzeuger mit einer
Jahresproduktion von 1,5 TWh im Bestand und einem Servicenetzwerk mit
über 1120 Windenergieanlagen wissen wir dabei auch aus eigener
Erfahrung, was für unseren Kunden wichtig ist. Mit über zwei
Jahrzehnten Erfahrung in Europa vereinen unsere rund 540 Mitarbeiter
alle Kompetenzen, die für erfolgreichen Betrieb und effiziente
Instandhaltung, aber auch für eine bürgernahe Planung und
zuverlässigen Bau von Energieanlagen und Netzen bis hin zu kompletten
Verbundkraftwerken erforderlich sind. Wir sind immer eine Energie
voraus – sei es bei Sektorkopplung, Beteiligungsmodellen oder
bedarfsgerechter Nachtkennzeichung.
Stadtwerke Lingen
Die Stadtwerke Lingen GmbH ist ein regionaler Energieversorger mit
den Sparten Strom, Gas Wasser und Wärme. Wir versorgen rund 62.000
Einwohner mit Energie. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Betrieb eines
Bürgerwindparks und eigener Windkraftanlagen in Niedersachsen. Wir
sind Dienstleister für unsere Kunden und garantieren
Versorgungssicherheit. Mit der Energiewende sind der Klimaschutz und
die Sektorkopplung für uns erklärtes Ziel.
Hydrogenious Technologies
Die Hydrogenious Technologies GmbH ist weltweit führend auf dem
Gebiet der Wasserstoffspeichertechnologien auf Basis flüssiger
organischer Wasserstoffträger (LOHC) und baut Anlagen für die
Wasserstofflogistikindustrie und Wasserstofftankstellen. Die LOHC
Technologie erlaubt es, für Wasserstofflagerung und -transport die
Infrastruktur für herkömmliche Flüssigkraftstoffe zu benutzen.
Hydrogenious Technologies wurde 2013 als Spin-off der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gegründet. Dank der
Investitionen von AP Ventures und Partnerschaften mit Unternehmen wie
Framatome, Clariant, Sasol und MAN verfügt Hydrogenious Technologies
über eine Fülle von wirtschaftlichen und strategischen Ressourcen.
Das Unternehmen mit Sitz in Erlangen beschäftigt 65 Mitarbeiter.
Nowega GmbH
Die Nowega GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber mit Sitz in
Münster. Das Tochterunternehmen der Erdgas Münster GmbH betreibt,
wartet und vermarktet rund 1.500 Kilometer Gashochdruckleitungen. Das
Leitungsnetz erstreckt sich von der niederländischen Grenze quer
durch Niedersachsen und Teile Nordrhein-Westfalens bis in das
Wendland und ist Teil der innereuropäischen Transportwege für Erdgas.
Forschungszentrum Jülich
Das Forschungszentrum Jülich leistet wirksame Beiträge zur Lösung
großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen
Information, Energie und Bioökonomie. Mit rund 5.900 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und jährlich etwa 800 Gastwissenschaftler aus mehr
als 75 Ländern gehört es zu den großen interdisziplinären
Forschungszentren Europas.
Das IEK-3 verfügt mit mehr als 100 Mitarbeitern über die
wissenschaftlich-technischen Kernkompetenzen Elektrochemie und
Energieverfahrenstechnik sowie Systemanalyse. Mit
anwendungsorientierter Zielausrichtung erforscht und entwickelt das
IEK-3 Brennstoffzellen, Brenngaserzeugungssysteme, Gastrennmembranen,
Wasserelektrolyseure und Batterien. Dies beinhaltet die Modellierung,
Realisierung, experimentelle Untersuchung und systemanalytische
Betrachtung der Energiesysteme, deren Komponenten sowie
elektrochemischer Vorgänge und verfahrenstechnischer
Prozessführungen.
IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Das IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
mit Sitz in Berlin, Greifswald und Stuttgart besteht seit November
2009 als gemeinnütziges und unabhängiges Forschungsinstitut und ist
anerkannte Nichtregierungsorganisation bei den Vereinten Nationen. Am
IKEM forschen rund 50 Wissenschaftler_innen zu den wichtigsten Fragen
der Energie- und Mobilitätswende, wobei das Hauptaugenmerk auf den
Wechselwirkungen zwischen Regulatorik, Klimaschutz und Ökonomie
liegt. Einer der Schwerpunkte ist das Energierecht: Dort führt das
IKEM rechtswissenschaftliche Analysen zur Identifizierung
regulatorischer Hemmnisse für die Energiewende aus und erarbeitet
Konzepte für die Weiterentwicklung des Rechtsrahmens.
Pressekontakt:
RWE Generation SE
Guido Steffen
guido.steffen@rwe.com
0201 12-22544
ENERTRAG
Dr. Nadine Haase
Nadine.haase@enertrag.com
039854 6459-368
Nowega
Kai Tenzer
presse@nowega.de
0251 60998-345
SIEMENS
Georg Lohmann
lohmann.georg@siemens.com
0172-2124840
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