Wer für die Luft- und Raumfahrt produziert, steht grundsätzlich unter erheblichem Zeitdruck, denn der Start eines Raumschiffes wird vermutlich nicht wegen eines fehlenden Teils verschoben. Aus genau diesem Grund ist das Backnanger Unternehmen Tesat-Spacecom ständig auf Effizienzsteigerungskurs. Um die Produktion von Satellitenverstärkern auf Vordermann zu bringen, holte sich die EADS-Tochter die in-integrierte Informationssysteme GmbH ins Haus. Deren Strategie- und Innovationsexperten ermittelten unter Berücksichtigung aller menschlichen und technischen Einflüsse das gesamte Optimierungspotenzial bei den Baugruppentests.
Mit der selbst entwickelten BRIDGE-Methode ist es in nur sieben Tagen gelungen, die zeitverzögernden Parameter zum Beispiel in Kommunikation, Ressourcenplanung und Workflow zu ermitteln sowie verbessernde Maßnahmen für die Prozesskommunikation und Prozessautomatisierung zu entwickeln. Sprecher der in-GmbH: „Mit BRIDGE haben wir ein sehr schnelles und effektives Analysetool geschaffen, das einen strategischen Ansatz fährt, d.h. wir bewerten die Gaps aufgrund von verschiedenen Parametern.“ Die BRIDGE-Methode basiert auf drei Modulen, dem Advisor für die systematische Workshop-Vorbereitung, dem Navigator zur Identifikation und Bewertung der Schwachstellen im Rahmen des Workshops und dem Constructor als Analyse-Tool und zur Empfehlung von geeigneten Lösungsmaßnahmen.
Tesat-Spacecom entwickelt Geräte für die optische Kommunikation (Laser Communication Terminals) und Verstärkergruppen. Die Wanderfeldröhrenverstärker von Tesat decken ca. 50 % des Weltmarktes. 1949 als AEG Fernmeldetechnik gegründet, ging es 1955 in der Gesellschaft AEG-Telefunken auf, firmierte 1983–1995 unter dem Namen ANT Nachrichtentechnik, dann als Bosch Telecom und bis 2001 als Bosch Satcom. Tesat beschäftigt ca. 850 Mitarbeiter. Im März 2008 gelang es dem Unternehmen erstmalig, Daten mittels Laser zwischen zwei Terminals im All mit den Rekordgeschwindigkeiten von 5,5 Gigabit pro Sekunde zu übertragen.