iga.Studie: Training hilft Rettungssanitäterinnen und -sanitätern bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse / Steigerung der „emotionalen Kompetenz“ bereits für Azubis sinnvoll

Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sind bei ihrer
Arbeit täglich mit belastenden Erfahrungen wie Tod und Verletzung
konfrontiert. Ein spezielles „Training emotionaler Kompetenzen“ (TEK)
kann ihnen dabei helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten und ihr
psychisches Wohlbefinden zu verbessern. Das zeigt eine Studie der
Initiative Arbeit und Gesundheit (iga). Untersucht wurde
insbesondere, ob das TEK auch für die Ausbildung geeignet ist.

TEK fördert den Umgang mit Emotionen wie Angst, Trauer oder Wut.
Dafür werden Methoden und Konzepte aus unterschiedlichen
psychotherapeutischen Richtungen genutzt. Das Trainingsprogramm wurde
bereits erfolgreich bei Polizeikräften, Lehrkräften und Beschäftigten
in der Alterspflege eingesetzt.

Um zu prüfen, ob das TEK auch im Rahmen einer Ausbildung im
Rettungsdienst geeignet ist, nahmen neben 50 erfahrenen
Rettungskräften an der iga-Studie 90 Auszubildende zum
Notfallsanitäter von der Landesrettungsschule des DRK Bildungswerks
Sachsen teil.

Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit des Trainings emotionaler
Kompetenzen. So berichteten die Auszubildenden der TEK-Gruppe im
Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die (noch) nicht am Training
teilgenommen hatte, von einer – statistisch bedeutsamen – Erhöhung
der Kompetenzen der Emotionsregulation durch TEK. Die
Gruppenvergleiche zeigten auch, dass in der TEK-Gruppe die emotionale
Erschöpfung und der Zynismus nicht anstiegen, in der Kontrollgruppe
hingegen schon. Das könnte auf einen Schutzmechanismus hinweisen, der
durch die im TEK-Training vermittelten emotionalen Kompetenzen
ausgeübt wird.

„Die vorliegende Untersuchung hat bestätigt, dass das TEK auch
geeignet ist, um in der Ausbildung des Rettungsdienstes eingesetzt zu
werden. Es unterstützt die Beschäftigten langfristig in ihrer stark
belastenden beruflichen Praxis“, resümieren Prof. Dr. Gabriele Buruck
und Dr. Denise Dörfel. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der TU
Dresden, Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie
durchgeführt.

Aufgrund der guten Ergebnisse empfiehlt die iga, das TEK in die
Ausbildungscurricula der Rettungssanitäter aufzunehmen. Über eine
Integration in andere personenbezogene Dienstleistungsberufe wie in
der Erziehung oder Heilerziehungspflege sei ebenso nachzudenken. Die
Studie ist im iga.Report 37 erschienen. Der Report ist online
abrufbar unter:
https://www.iga-info.de/veroeffentlichungen/igareporte/igareport-37/

Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) arbeiten gesetzliche
Kranken- und Unfallversicherung zusammen. Ziel der Initiative ist es,
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und
betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. iga ist eine
Kooperation von BKK Dachverband e. V., der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (DGUV), dem AOK-Bundesverband und dem Verband der
Ersatzkassen e. V. (vdek). www.iga-info.de

Pressekontakte:

Michaela Gottfried, Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Telefon: 030/26931-1200, E-Mail: michaela.gottfried@vdek.com

Andrea Röder, BKK Dachverband e.V.
Telefon: 030/2700406-302, E-Mail: andrea.roeder@bkk-dv.de

Stefan Boltz, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Telefon: 030/288763-768, E-Mail: stefan.boltz@dguv.de

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Telefon: 030/34646-2655, E-Mail: michael.bernatek@bv.aok.de

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