Hostettler, Kramarsch&Partner: Rückenwind für leistungsorientierte Vergütung – Schlechte Noten für Politik und Unternehmen

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Hostettler, Kramarsch&Partner: Rückenwind für leistungsorientierte
Vergütung – Schlechte Noten für Politik und Unternehmen

DGAP-Media / 15.09.2011 / 12:15

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Rückenwind für leistungsorientierte Vergütung – Schlechte Noten für Politik
und Unternehmen

– Repräsentative Umfrage im Auftrag von Hostettler, Kramarsch&Partner
analysiert erstmals dieöffentliche Wahrnehmung von Management-Vergütung

– Klare Befürwortung leistungsabhängiger Löhne bei gleichzeitiger
Forderung nach Vergütungsobergrenzen – Vorgeschlagene Vergütungsobergrenzen
untauglich

– Politik und Unternehmen haben bisherige Fortschritte bei
Vergütungssystemen nicht ausreichend kommuniziert

Frankfurt, 15. September 2011. Unternehmen wie Regulatoren haben nicht
genügend unternommen, um gefühlte Missstände bei Vergütungssystemen zu
adressieren. Zu diesem Ergebnis kommt die von der auf Vergütungsthemen
spezialisierten Unternehmensberatung Hostettler, Kramarsch&Partner
(hkp///) in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage –hkp///
Stimmungsbarometer Management-Vergütung 2011–. Sie belegt, dassüberzogene
Bonuszahlungen von 70% der deutschen Bevölkerung als grundlegendes
Systemproblem und nicht als Einzelfälle wahrgenommen werden. Als Lösung
werden von den Befragten die Begrenzung von Boni und die Einführung von
Vergütungsobergrenzen gesehen. Doch bereits wenn es um konkrete Obergrenzen
geht, zeigen sich Ratlosigkeit und Unkenntnis bei den Befragten. Dennoch:
Die Studienteilnehmer unterstreichen die motivierende Wirkung
variabler,leistungsorientierter Vergütungen und wollen diese für sich
selbst angewendet sehen. Sie bestätigen auch, dass Unternehmen mit solchen
Vergütungssystemen leichter bessere Mitarbeiter gewinnen können.

–Aktuelle Analysen der Vergütungspraxis haben deutlich gemacht, dass
Unternehmen in Deutschland den neuen gesetzlichen Regelungen zur
Ausgestaltung ihrer Vergütungssysteme nachkommen, zum Teil sogar darüber
hinausgehen. Unsere Studie zeigt nun, dass es Unternehmen und Politik nicht
gelungen ist, diese Entwicklung sachlich darzustellen und in deröffentlichen Diskussion zu verankern, erklärt Michael H. Kramarsch,
Managing Partner von hkp///. –Die Bevölkerung nimmt ein Systemproblem
–Management-Vergütung– wahr, wo es eigentlich keines gibt–, so der
Studienautor.

Emotionale Sicht auf ein –Systemproblem– und deutliche Forderungen nach
Vergütungsobergrenzen Immerhin 41% der Deutschen beschäftigt das Thema
Management-Vergütung sehr bzw. eher schon, in der Schweiz sind es mehr als
die Hälfte der Befragten (53%). In beiden Ländern zeigen sich junge
Menschen dem Thema weniger aufgeschlossen,ältere und gut ausgebildete
Menschen dafür mehr. In Deutschland wie der Schweiz wird die Diskussion alsüberwiegend emotional und nicht sachlich empfunden.Überhöhte Bonuszahlungen werden in Deutschland stärker als in der Schweiz
als Systemproblem (70% vs. 66%) und nicht als Einzelfälle betrachtet. In
der Konsequenz befürworten deutsche Studienteilnehmer stärker
Vergütungsobergrenzen (77% vs. 72%). Die Bereitschaft oder das Vermögen
eine solche Obergrenze konkret festzulegen, ist in beiden Ländern gering
ausgeprägt. Während in der Schweiz häufiger absolute Werte für
Vergütungsobergrenzen angeführt werden, wird die Höhe der Entlohnung in
Deutschland häufiger in Relation zu einem Faktor wie Unternehmenserfolg,
durchschnittlicher Markt- oder Branchenlohn etc. angesetzt.

In den Fällen, in denen ein konkretes Limit definiert wurde, streuen die
Werte erheblich, wenngleich in unterschiedlicher Bandbreite. Nur 5% der
Nennungen in Deutschland laufen auf eine Vergütungsobergrenze von mehr als
einer Million Euro hinaus (in der Schweiz sind es dagegen 23%). Ebenso
viele nennen eine – wohl nicht ernstgemeinte – Obergrenze von Null Euro.

Beachtenswert ist, dass in Deutschland die Hälfte der Antwortenden für eine
Begrenzung der Vergütungshöhen bei maximal 100.000 Euro votiert. –Bei
durchschnittlichen Vergütungen von Facharbeitern zwischen 65.000 und 90.000
Euro sowie Bezügen leitender Angestellter von durchschnittlich bis zu
170.000 Euro sind die als Vergütungsobergrenze für das (Top-) Management
angeführten 100.000 Euro ein Wert fern jeder Realität–, interpretiert
hkp/// Managing Partner Michael H. Kramarsch. –Selbst die Vergütung von
politischen Mandatsträgern auf Bundes- und Landesebene liegt darüber. Das
Verhältnis derÖffentlichkeit zu Boni und Manager-Vergütung ist hoch
irrational und emotionale besetzt. Es ist nicht gelungen, der Bevölkerung
ein Verständnis unseres Wirtschaftssystems zu vermitteln.–

–Ja– zur leistungsbasierten, variablen Vergütung
Mitüberraschender Deutlichkeit schreiben die Studienteilnehmer
leistungsabhängigen, variablen Bezügen eine motivierende Wirkung zu. In
Deutschland sind es 81% der Befragten, in der Schweiz 77%, die Boni als
leistungsfördernd empfinden. Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten
würde für sich selbst eine leistungsorientierte Vergütung wählen. Es wird
konstatiert, dass Unternehmen damit leichter bessere Mitarbeiter gewinnen
können (64%).

Demgegenüber meinen nur 46% der Deutschen und 48% der Schweizer, dass
Arbeitgeber die Leistung ihrer Mitarbeiter zuverlässig messen können. Sie
stellen so den Führungs- und Vergütungssystemen ein schlechtes Zeugnis aus.

Zwei Drittel der deutschen und 59% der schweizerischen Studienteilnehmer
befürworten zudem die Existenz einer Malus-Komponente in einem variablen
Vergütungssystem, also eine Kürzung von variablen Bezügen im Fall
ungenügender Leistung. Die Akzeptanz dieses Instruments nimmt mit
zunehmendem Alter deutlich zu.

Massives Vermittlungsproblem in Vergütungsfragen
Nach Auffassung der Studienautoren belegen die Resultate des
–Stimmungsbarometers Management-Vergütung 2011– eine verzerrteöffentliche
Sicht auf die Management-Vergütung. Entgegen der in der Umfrage deutlich
gewordenen Wahrnehmung, ist der Umbau der Vergütungssysteme entlang der
neuen gesetzlichen und regulatorischen Maßnahmen in deutschen Unternehmen
weit vorangeschritten. Nicht zuletzt mit dem Gesetz zur Angemessenheit in
der Vorstandsvergütung (VorstAG) oder der Instituts- bzw.
Versicherungsvergütungsverordnung sind Detailierungsgrad und Reichweite der
Regelungen weltweit einzigartig und führend. Trotzdem konnte derÖffentlichkeit dieses Bild bislang nicht vermittelt werden.

Die Forderung nach einer Vergütungsobergrenze existiert, ist aber von der
breitenÖffentlichkeit inhaltlich nicht auszufüllen. –Der Weg,über
entsprechende regulatorische Vorgaben den Eigentümern eine stärkere
Mitsprache in Vergütungsfragen zu geben, scheint in dieser Gemengelage
sinnvoll–, erklärt hkp/// Managing Partner Michael H. Kramarsch. Er
verweist darauf, dass dieöffentliche Meinung zu Vergütung kein reines
Anliegen der Wirtschaft ist. –Mehr Verantwortung und Unterstützung der
Politik ist geboten, um sozialen Sprengstoff zu vermeiden. Aber auch
Unternehmen müssen in Vergütungsfragen Vertrauen aufbauen–, so der
Studienautor. –Vergütungssysteme wurden offensichtlich nicht verständlich
genug kommuniziert. Ihre Akzeptanz bei Mitarbeitern wie auch bei
Aktionären, Politikern und der breitenÖffentlichkeit muss durch
Transparenz und klare Kommunikation erhöht werden.–

Hintergrundinformationen zur Studie
Die repräsentative Umfrage –Stimmungsbarometer Management-Vergütung 2011–
wurde von hkp/// bei dem Marktforschungsinstitut Demoscope in Auftrag
gegeben und in Deutschland mit Unterstützung der GfK realisiert. Die Studie
analysiert erstmals dieöffentliche Wahrnehmung von Management-Vergütung in
Deutschland. In Telefoninterviews wurde im Juli 2011 eine repräsentative
Bevölkerungsgruppe, 1.003 Deutsche ab 14 Jahren, befragt. Zeitgleich wurde
die Umfrage in fast identischer Form auch in der Schweiz durchgeführt, nach
2010 zum zweiten Mal.

Hostettler, Kramarsch&Partner (hkp///) ist eine unabhängige und
partnergeführte internationale Unternehmensberatung mit Sitz in Zürich,
Genf/Schweiz sowie Frankfurt am Main/Deutschland. Beratungsschwerpunkte
sind Executive Compensation, Finanz- und Risiko-Management,
Talent-Management, Board Services sowie Banking Services. Im
Beratungssegment Compensation Insights&Technology werden alle Produkte
und Dienstleistungen zur Bereitstellung verlässlicher, maßgeschneiderter
Vergütungsdaten und -analysen sowie dafür erforderlicher IT-Lösungen
gebündelt. Die hkp/// Partner verfügenüber langjährige internationale
Beratungserfahrung und sind im Markt anerkannte Fachexperten, die von
Verwaltungs- und Aufsichtsräten, Vorständen und Geschäftsleitungen sowie
Top-Managern und Spezialisten als kompetente Ansprechpartner geschätzt
werden.

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Kontakt Hostettler, Kramarsch&Partner (hkp///)
Thomas Müller
Leiter Marketing&Communication hkp/// Gruppe
Grüneburgweg 16-18, D-60322 Frankfurt am Main
Tel: +49 69 175 363 323
E-Mail: thomas.mueller@hkp.com, www.hkp.com

Ende der Pressemitteilung

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15.09.2011 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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