Hostettler, Kramarsch&Partner: Management-Vergütungen in Deutschland auf europäischem Niveau angekommen

(DGAP-Media / 04.10.2012 / 10:11)

Management-Vergütungen in Deutschland auf europäischem Niveau angekommen

Im europäischen Vergleich liegen die Vergütungen von Top-Managern in
Deutschland auf Platz 3 hinter Großbritannien und der Schweiz

Standort, Branche und Größe eines Unternehmens sind die wichtigsten Treiber
für die Vergütungshöhe – Trend zu nachhaltigeren Vergütungen im
Top-Management

hkp/// Studie –Executive and Non-Executive Director Compensation in Europe
2011/2012 —

Frankfurt am Main, 4. Oktober 2012. Die auf Performance- und
Vergütungsmanagement spezialisierte Unternehmensberatung Hostettler,
Kramarsch&Partner (hkp///) hat die Vergütungen der in den Börsenindices
STOXX Europe 50(R) und EURO STOXX 50(R) geführten Unternehmen für das
Geschäftsjahr 2011 ausgewertet. Zu den Kernaussagen der hkp/// Studie
–Executive und Non-Executive Director Compensation in Europe 2011/2012–
zählt, dass die Vergütungspakete der europäischen Top-Führungskräfte durch
erfolgsbezogene Elemente bestimmt sind und nachhaltige Vergütungsmodelle
dominieren.

Bei den Vorständen stellen mittlerweile die variablen
Vergütungsbestandteile den mit Abstand größten Teil der Vergütung, wobei
insbesondere die variable Langfristvergütung dominiert. Bei den
Kontrolleuren bzw. nicht-exekutiven Top-Managern repräsentiert die
Fixvergütung das wichtigste Vergütungselement. Die Vergütungshöhe wird
zudem maßgeblich durch die Unternehmensgröße und Branche sowie den Standort
des Konzernsitzes beeinflusst. Zudem spielt die internationale
Wettbewerbsintensität eine wichtige Rolle. So ist der Pharma-Sektor die
Industrie mit den höchsten Vergütungsniveaus im europäischen Vergleich. Die
Branche zählt zu den wenigen mit wirklich globalen Forschungs- und
Produktmärkten, in denen Führungskräfte weltweit im Wettbewerb stehen. Im
Branchenvergleich liegt das Vergütungsniveau von Banken aufgrund der
Geschäftslage wie auch der umfassenden regulatorischen Restriktionen
aktuell unter dem europäischen Durchschnitt – noch vor der Finanz- und
Wirtschaftskrise bildeten Banken die europäische Vergütungsspitze.

–Die Vergütungslandschaft in Europa wächst langsam zusammen: Wir sehenähnliche Vergütungsstrukturen und -höhen innerhalb der führenden
Unternehmen einer Branche, aber nach wie vor große Unterschiede im
Ländervergleich. Bei einigen Top-Unternehmen ist die Branche schon
wichtiger als das Land. Das Vergütungsniveau in Europa liegt noch deutlich
unter dem US-amerikanischen–, bilanziert hkp/// Managing Partner Michael H.
Kramarsch. Für den Vergütungs- und Corporate-Governance-Experten spiegeln
die Studienergebnisse neben der Performance-Orientierung auch die
Auswirkungen regulatorischer Maßnahmen wider: –Erfreulich ist die deutliche
Ausrichtung an langfristigen und nachhaltigen Vergütungsmodellen. Hier
haben die Unternehmen deutliche Veränderungen eingeleitet–, so Kramarsch.
Die Vergütungstransparenzüber Ländergrenzen hinweg bezeichnet er jedoch
als –desaströs–.

CEO Vergütung
Laut aktueller hkp/// Analyse beläuft sich die durchschnittliche
CEO-Vergütung auf europäischem Niveau auf rund 5,7 Mio Euro, die der
sonstigen Geschäftsleitungsmitglieder auf rund 3,3 Mio Euro. Die höchsten
Vergütungen werden in der Schweiz, Großbritannien und Deutschland gezahlt.
Der Wert für den Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen (16,6 Mio Euro) nimmt
mit deutlichem Abstand die Spitzenposition in Europa ein, gefolgt von
Novartis (12,5 Mio Euro) und BCO Santander (10,7 Mio Euro). Mit den Werten
für Deutsche Bank (9,4 Mio Euro), Siemens und Daimler (je rund 8,7 Mio
Euro) befinden sich drei weitere deutsche Unternehmen unter den zehn
führenden Werten im europäischen Vergütungsranking.

Die Vergütung der CEOs liegt zwischen dem Doppelten (Deutschland, 2,05) und
dem Eineinhalbfachen (Frankreich, 1,57)über dem Vergleichswert für die
jeweiligen sonstigen Mitglieder der Geschäftsleitungen. Dies ist vor allem
auf den größeren Anteil der langfristigen variablen Vergütung
zurückzuführen. Dieser beträgt bei den CEOs in Großbritannien fast zwei
Drittel der Direktvergütung (65%), in der Schweiz (62%) und in Deutschland
(53%). Die geringsten Anteile an Langfristvergütung sind in Spanien und
Frankreich zu beobachten (32% bzw. 38%), für die wiederum der höchste
Anteil an einjährigen variablen Vergütungen (29% bzw. 33%) ermittelt wurde.
CEOs in Spanien erhalten den relativ höchsten Anteil an Fixvergütung (39%).

Abb.1: Top-10-Vergütungen von CEOs/ Vorstandsvorsitzenden in Europa, Werte
in Euro (siehe PDF-Version des Dokuments unter
http://www.hkp.com/de/presse/)

Abb.2: Durchschnittliche Direktvergütung von CEOs/ Vorstandsvorsitzenden im
Ländervergleich in Euro (siehe PDF-Version des Dokuments unter
http://www.hkp.com/de/presse/)

Chairman Vergütung
Bei den Chairmen bzw. Aufsichtsratsvorsitzenden wird die europäische
Vergütungsspitze von drei Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz
gebildet: Novartis, Nestle und Roche. Deren Verwaltungsratspräsidenten
erhalten mit rund 9,9 Mio Euro, 6,5 Mio bzw. 4,6 Mio Euro eine um ein
Vielfaches höhere Vergütung als in anderen Unternehmen. So folgt auf Platz
vier der Rangordnung der Chairman von Unicredit mit einer Vergütung von
rund 1,5 Mio Euro.

Der deutliche Abstand ist dem in der Schweiz verbreiteten Vollamt des
Verwaltungsratspräsidenten geschuldet. Im restlichen Europa wird
Unternehmenskontrolle in der Regel als Teilzeittätigkeit und mit einer
anderen Machtfülle ausgeübt. Entsprechend niedrig ist das Vergütungsniveau
am Ende der Rangreihe, es schwankt zwischen 100.000 und 300.000 Euro.
Innerhalb dieser Spanne liegen die Werte für die Aufsichtsratsvorsitzenden
der sechs deutschen Unternehmen Deutsche Bank, Bayer, Münchener Rück RWE,
Deutsche Börse und Deutsche Telekom. Den deutschen Top-Wert stellt mit
850.000 Euro Volkswagen (Platz 11). Der Durchschnittswert für die
europäischen Chef-Kontrolleure liegt bei rund 967.000 Euro.

Abb.3: Top-10-Vergütungen von Verwaltungsratspräsidenten/
Aufsichtsratsvorsitzenden in Europa, Werte in Euro (siehe PDF-Version des
Dokuments unter http://www.hkp.com/de/presse/)

Die grundverschiedenen Anforderungen an das Amt eines
Verwaltungsratspräsidenten bzw. Aufsichtsratsvorsitzenden sind der
Hauptgrund dafür, dass ein Vergleich der Vergütungen von Chef-Kontrolleuren
– anders als für die Mitglieder der Geschäftsleitungen – europaweit nur
eingeschränkt möglich ist. Zudem erschweren in Qualität und Quantität
unterschiedliche Vorgaben zum Vergütungsausweis eine genaue Bewertung.

Die Studienautoren sehen jedoch die Harmonisierung der Vergütungsprinzipien
innerhalb Europas auf gutem Weg. –Wir erleben eine klare Tendenz in
Richtung nachhaltige Vergütung, erläutert hkp/// Managing Partner Dr.
Stephan Hostettler: –Die starke Ausrichtung auf aktienbasierte variable
Vergütung, aufgeschobene bzw. zurückbehaltene Bonuszahlungen und
Clawback-Bestimmungen machen die Bemühungen der Unternehmen deutlich, die
Vergütungssysteme für ihre Top-Manager nachhaltig auszugestalten.–

Hintergrundinformationen zur Studie
Die hkp/// Studie –Executive and Non-Executive Director Compensation in
Europe 2011/2012– analysiert die Vergütungen der Top-Führungskräfte in
Unternehmen aus 12 Ländern, die in den bedeutendsten europäischen
Aktienindizes – STOXX Europe 50(R) und EURO STOXX 50(R) – geführt werden
(insgesamt 76). Die Analyse stützt sich auf Daten aus den
Geschäftsberichten, die bis zum 30. Mai 2012 vorlagen. Sie bietet einenÜberblick sowohlüber das –Wie viel– als auch das –Wie– der
Top-Management-Vergütung in den führenden börsennotierten Unternehmen
Europas. Dabei wird unterschieden zwischen fester Vergütung, dem
Grundgehalt und der variablen Vergütung. Letztere ist zudem unterteilt in
Barauszahlungen sowie in aktienbasierte Komponenten. Eine Leseprobe des
Studienreports steht im Internet unter hkp.com zur Verfügung. Die
vollständige Studie kannüber die E-Mail-Adresse studies@hkp.com
kostenpflichtig bezogen werden.

Anzahl Wörter: 989, Zeichen (inkl. Leeranschläge): 7.725, Abbildungen: 3
Die Presseinformation inkl. Abbildungen steht zum Download bereit unter
http://www.hkp.com/de/presse/

Hintergrundinformationen

Hostettler, Kramarsch&Partner (hkp///) ist eine unabhängige und
partnergeführte internationale Unternehmensberatung mit Sitz in Zürich,
Genf sowie Frankfurt am Main. Beratungsschwerpunkte sind Executive
Compensation, Finanz- und Risiko-Management, Talent-Management, Board
Services sowie Banking Services. Im Beratungssegment Compensation Insights&Technology werden alle Produkte und Dienstleistungen zur Bereitstellung
verlässlicher, maßgeschneiderter Vergütungsdaten und -analysen sowie dafür
erforderlicher IT-Lösungen gebündelt. Die hkp/// Partner verfügenüber
langjährige internationale Beratungserfahrung und sind im Markt anerkannte
Fachexperten, die von Verwaltungs- und Aufsichtsräten, Vorständen und
Geschäftsleitungen sowie Top-Managern und Spezialisten als kompetente
Ansprechpartner geschätzt werden.

Kontakt hkp///
Thomas Müller
Manager Marketing&Communication International
T: +49 69 175 363 323
M: +49 176 100 88 237
E: thomas.mueller@hkp.com

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Emittent/Herausgeber: Hostettler, Kramarsch&Partner
Schlagwort(e): Unternehmen

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