Hoffnungsträger der Verzweifelten / Griechenlands Regierungschef Mitsotakis will Wirtschaftswachstum verdoppeln

Am 09. Juli 2019 ist das neue
griechische Regierungskabinett nach dem Wahlsieg der konservativen
Partei Nea Dimokratia und deren Spitzenkandidaten Kyriakos Mitsotakis
in Athen vereidigt worden. Ministerpräsident Mitsotakis hat sich viel
vorgenommen, um die Wirtschaft im Land anzukurbeln.

„Mitsotakis will private Investitionen vorantreiben und die lange
geplanten Privatisierungen umsetzen. Er möchte die Digitalisierung im
öffentlichen Dienst fördern und dafür sorgen, dass die
bereitgestellten Mittel für das öffentliche Investitionsprogramm
besser ausgeschöpft werden“, sagt Michaela Balis,
Griechenland-Expertin bei Germany Trade & Invest (GTAI) in Athen. Auf
der Agenda stehen außerdem Steuersenkungen und geringere
Sozialbeiträge für Unternehmen und Arbeitnehmer. Auch für den Erwerb
und Besitz von Immobilien sollen die Griechen in Zukunft weniger
Steuern zahlen.

Mithilfe der formulierten Maßnahmen will Mitsotakis ein jährliches
Wirtschaftswachstum von vier Prozent erreichen und so mehr
Arbeitsplätze schaffen. „In den vergangenen zwei Jahren wuchs das
Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 1,7 Prozent. Für ein Land,
das seit 2008 ein Viertel seiner Wirtschaftsleistung verloren hat und
mit 18,5 Prozent die höchste Arbeitslosenquote innerhalb der EU
aufweist, ist das zu wenig. Zudem braucht Griechenland mehr Wachstum,
um seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern
langfristig nachkommen zu können“, so Balis.

Die griechische Wirtschaft steht seit Abschluss des
Rettungsprogramms im August 2018 unter „verstärkter Beobachtung“
ihrer Gläubiger. Das Land muss weiterhin Primärüberschüsse erzielen
und Reformen umsetzen. „Die üppigen Primärüberschüsse der vergangenen
Jahre hatte die damalige Regierung unter Alexis Tsipras durch die
Überbesteuerung von Unternehmen und Bürgern erwirtschaftet. Trotz
vereinzelt positiver Meldungen aus der Wirtschaft bleibt die Lage
angespannt“, gibt Balis zu Bedenken.

Das griechische Bankensystem steht auf wackeligen Beinen: Mit
einem Anteil notleidender Kredite von 45 Prozent können die Banken
der Wirtschaft nicht die nötige Liquidität zur Verfügung stellen. Die
Zinssätze bewegen sich deutlich über dem EU-Durchschnitt. Griechische
Unternehmen müssen rund 3 Prozentpunkte höhere Zinsen zahlen als
Betriebe in Deutschland.

„Auf jeden Fall muss die neue Regierung schnell handeln. Das Land
benötigt einen Investitionsschub, um sich von der Wirtschafts- und
Finanzkrise zu erholen. Großteile der Bevölkerung sind verzweifelt
und hoffen, dass mit der neuen Regierung ein nachhaltiger
Wirtschaftsaufschwung eingeleitet werden kann“, so Balis weiter.

Weitere Informationen zu Griechenland unter:
www.gtai.de/griechenland

Germany Trade & Invest (GTAI) ist die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte,
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.

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