Ein steigendes Rentenalter stabilisiert das
Rentensystem, senkt die Beiträge und wirkt wie ein
Konjunkturprogramm. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft (IW) für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM). Würde das Rentenalter nicht nur bis 2029 kontinuierlich
steigen, sondern auch danach, läge das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Anfang der 40er Jahre um zwei Prozent und Ende der 50er Jahre sogar
um vier Prozent über der Fortschreibung der bisherigen Gesetzeslage.
Hauptgrund ist die höhere Beschäftigung. Demografiebedingt würde die
Beschäftigung bei bisheriger Gesetzeslage bis 2060 um 5,6 Millionen
Personen sinken, im Reformszenario „Länger arbeiten“ nur um 4
Millionen. Gleichzeitig würde das steigende Rentenalter den Anstieg
der Beitragssätze bremsen und das Rentenniveau stabilisieren.
Dazu Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM: „Die
Lebenserwartung steigt weiter. Wer das gut findet, darf die
Konsequenzen nicht ignorieren, sondern muss reagieren und die
Menschen rechtzeitig auf die Veränderungen vorbereiten. Dazu gehört,
dass mit steigender Lebenserwartung auch das Renteneintrittsalter
steigen muss. Alles andere wäre unfair gegenüber den jüngeren
Generationen. Von niedrigeren Beiträgen, höheren Renten und stärkerem
Wirtschaftswachstum hätten hingegen alle etwas.“
„Die zusätzlichen Wachstumsimpulse wirken sich günstig auf die
weitere Entwicklung der Ausgaben- und Einnahmequote des Staates aus.
Dadurch entstehen Handlungsspielräume für die Wirtschaftspolitik, die
notwendig sind, um die wirtschaftlichen Grundlagen der sozialen
Sicherungspolitik auch in einer alternden Bevölkerung nachhaltig zu
sichern,“ sagt Studien-Autorin Dr. Susanna Kochskämper. Damit die
Anhebung des Rentenalters (und analog die Anhebung des Pensionsalters
für Beamte) erfolgreich gelingen kann, fordert Kochskämper
begleitende Maßnahmen wie eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie
und Beruf sowie berufsbegleitende Qualifizierung von Beschäftigten.
Kochskämper: „Unter dem Strich gilt, dass eine erfolgreiche
Alterssicherungspolitik eine erfolgreich gestaltete Erwerbsbiografie
voraussetzt. Erst damit können auch die wirtschaftlichen
Voraussetzungen für eine effektive Sozialpolitik geschaffen werden.“
Das vollständige Gutachten des IW finden Sie unter www.insm.de.
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Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
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