Historischer Tiefstand: Greenpeace-Aktivisten demonstrieren im Elb-Flussbett für mehr Klimaschutz / Rekorddürre senkt Pegelstand auf niedrigsten gemessenen Wert

17. 8. 2018 – Im historisch niedrigen Elbwasser
demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute in Magdeburg für mehr
Klimaschutz und einen schnellen Kohleausstieg in Deutschland. Das
extreme Niedrigwasser hat im Flussbett weite Teile des Domfelsens
freigelegt, auf dem die Umweltschützer einen sogenannten Hungerstein
platzieren. Über Monate ausbleibende Niederschläge und extreme Hitze
haben den Pegel der Elbe inzwischen auf unter 48 Zentimeter fallen
lassen – den niedrigsten je gemessenen Wert. Hungersteine sind im
Flussbett liegende Felsen, die während Hitze- und Dürresommern
trockengefallen und von Menschen beschriftet wurden. Die zum Teil aus
dem Mittelalter stammenden Inschriften sollen kommende Generationen
an die fatalen Folgen der Wasserknappheit erinnern. Der
Greenpeace-Stein trägt die Gravur: „Wenn du mich siehst, ist
Klimakrise – August 2018″.

„Während die Auswirkungen der Erderhitzung auch in Deutschland
unübersehbar werden, scheut die Bundesregierung die dringend nötigen
mutigen Maßnahmen“, sagte Greenpeace-Sprecher Thilo Maack.
„Deutschland muss schnell raus aus der klimaschädlichen Kohle. Ein
verstärkter Ausbau der Erneuerbaren kann helfen, diesen Ausstieg
sozialverträglich zu gestalten.“ Die Erneuerbaren Energien
beschäftigen in Deutschlands heute 330.000 Menschen – 16-mal so viele
wie die Kohlebranche mit rund 20.000 Arbeitsplätzen.

Dürre, Hitze und Trockenheit unterstreichen Notwendigkeit zu
handeln

Der extreme Sommer unterstreicht, wie dringend konsequenter
Klimaschutz ist. Wie Deutschland sein Klimaziel für das Jahr 2020
noch erreichen kann und dabei die Versorgung mit Strom und Wärme
sicherstellt, zeigt eine gestern veröffentlichte Studie des
Fraunhofer-Instituts (https://bit.ly/2MUr54P). In dem ältere
Braunkohleblöcke gedrosselt oder abgeschaltet werden und der Ausbau
von Wind- und Solarkraft wie im Koalitionsvertrag versprochen
beschleunigt wird, könnten die deutschen CO2-Emissionen bis 2020 um
40 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Ohne zusätzliche
Anstrengungen wird dieses Ziel nach heutigem Stand überdeutlich um
etwa ein Viertel verfehlt.

Auch Teile der Union haben die Dringlichkeit erkannt und fordern,
dass in Deutschland schneller gehandelt werden muss, um das Klima zu
schützen. So kommt der CSU-Arbeitskreis Energiewende zu dem Schluss,
dass die zwölf ältesten Braunkohleblöcke mit den höchsten
CO2-Emissionsraten abzuschalten sind. Dies könne geschehen, ohne die
Stromversorgung in Deutschland zu gefährden (https://bit.ly/2w3bts3).
„Die Bundesregierung muss endlich handeln. Der diesjährige
Hitzesommer mit Dürre, Waldbränden und Starkregen zeigt, wie
empfindlich die Natur auf die Erderhitzung reagiert“, so Maack

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack,
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