Erstmals gibt es in der Führung der CDU konkrete Pläne dafür, wie ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland aussehen könnte. „Wir könnten die Rückzahlung der Kredite über einen längeren Zeitraum strecken, etwa über weitere zehn Jahre“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Dadurch würde die finanzielle Belastung des Landes sinken. „Dann kann ich mir vorstellen, das Zinsniveau für die Kredite zu senken. Das ist für Gläubiger nicht ideal, aber sie bekommen Geld. Es gibt keinen Totalausfall“, sagte der Ministerpräsident von Hessen. Einen direkten Schuldenschnitt hingegen lehnt Bouffier ab. „Es darf auf keinen Fall einen zweiten Schuldenschnitt geben. Die Konsequenzen für die deutsche Volkswirtschaft wären nicht absehbar“, warnte er. Ãœber Inhalte wollten bislang weder Bundeskanzlerin Angela Merkel noch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) reden. Schäuble hatte lediglich die Debatte über neue Griechenland-Hilfen wenige Wochen vor der Bundestagswahl befeuert als er betonte, Athen brauche ein weiteres Rettungspaket. Im Gegensatz zu seinem Amtskollegen aus Bayern, Horst Seehofer (CSU), begrüßte Bouffier den Vorstoß Schäubles. „Die Menschen haben ein Gespür dafür, wenn ihnen Politiker etwas verheimlichen und die Rechnung erst nach der Wahl auftischen wollen“, sagte er. Sowohl in Bayern wie in Hessen sind im September Landtagswahlen. Ãœber die vom griechischen Finanzminister Stournaras ins Spiel gebrachten zehn Milliarden Euro wollte Bouffier nicht spekulieren. „Insgesamt steht aber sehr viel auf dem Spiel“, sagte er.
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