Helaba-Studie: Nordrhein-Westfalen – Gemeinsam ans Werk

Der Strukturwandel prägt Nordrhein-Westfalen
(NRW) seit 50 Jahren. Nach Kohle und Stahl verursacht auch noch die
Energiewende eine im Bundesvergleich unterdurchschnittliche
Entwicklung. Daher gilt es, zeitnah in Nordrhein-Westfalen die
Weichen für die Zukunft zu stellen. Innovationen, Bildung und
marktgerechte Finanzierungsmöglichkeiten sind dabei Erfolgsfaktoren.
„Hier leistet die Sparkassen-Finanzgruppe mit ihren dezentral
aufgestellten Instituten einen wichtigen Beitrag. Als Partner der
Sparkassen stärkt die Helaba die Funktion der Sparkassen als Rückgrat
der regionalen Unternehmensfinanzierung. Als –Landesbank für NRW–
stehen wir darüber hinaus als verlässlicher Finanzierungspartner der
öffentlichen Hand und der Immobilienwirtschaft bereit, um den
Strukturwandel erfolgreich mitzugestalten. In NRW mangelt es nicht an
Erkenntnis, sondern an der schnellen Umsetzung von
Zukunftsinvestitionen. Fiskalpolitisch können diese Investitionen
umgesetzt werden „, erklärt Dr. Norbert Schraad, Mitglied des
Vorstands der Helaba, bei der Präsentation der Studie
„Nordrhein-Westfalen – Gemeinsam ans Werk“ in Düsseldorf.

Bei den Unternehmenskrediten erreichen die nordrhein-westfälischen
Sparkassen einen Marktanteil von 35 Prozent, der deutlich über dem
gesamtdeutschen Durchschnitt von 27 Prozent liegt. Auch bei der
Kreditvergabe an Selbständige sind sie mit einem Marktanteil von fast
50 Prozent ganz vorn platziert. Das hohe Kreditengagement der
Sparkassen signalisiert ihr hohes Interesse an der Wirtschaft vor Ort
und ihre Bereitschaft, auch Existenzgründer in der Gründungsphase
finanziell zu begleiten.

Hochschulen als Innovatoren

Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Strukturwandel
ist die Innovationskraft der Region. „Hier leisten die
nordrhein-westfälischen Hochschulen herausragende Arbeit“, erläutert
Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. “ Die
Hochschullandschaft besticht nicht nur durch ihre schiere Größe,
sondern auch durch ihre Qualität. Das Land ist mit einem Anteil von
25 Prozent an allen ausgezeichneten Exzellenzclustern
überdurchschnittlich vertreten“, so Traud. Allerdings ist die
Betreuungsquote der Studierenden durch akademisches Personal
unterdurchschnittlich und könnte noch ausgebaut werden. Aufgrund des
demographischen Wandels sollten die Unternehmen frühzeitig Kontakt zu
den Forschungseinrichtungen suchen. Bereits jetzt ist absehbar, dass
in den nächsten Jahren sehr viele Mitarbeiter in den Ruhestand
wechseln werden. Diese Lücke gilt es zu schließen – entweder mit
Menschen oder Innovationen. Dabei spielt die Digitalisierung eine
zentrale Rolle.

Innovationen bei Designs, Marken, Patenten und Gebrauchsmustern

Die vielfältigen Bildungs- und Forschungsaktivitäten zahlen sich
aus. Bei gestalterischen Innovationen und Markenbildung ist NRW auf
den Spitzenplätzen. So ist die Zahl der angemeldeten Designs 2018 mit
rund 11.600 hoch und übertrifft pro 100.000 Einwohner gerechnet den
bundesdeutschen Durchschnitt erheblich. Auch bei der Sicherung von
Markenrechten (rd. 14.600 Anmeldungen) und Gebrauchsmustern (rd.
2.200 Anmeldungen) sind die nordrhein-westfälischen Unternehmen
überdurchschnittlich aktiv. Hier liegen Ansatzpunkte für die
NRW-Hochschulen, sich entsprechend zu spezialisieren. Bei
Patentanmeldungen erreicht das Bundesland immerhin Rang 5 und
profiliert sich darüber hinaus als Start-up-Region.

Konjunkturbelegung 2020

Zieht man die sehr konjunkturreagible Industrie als Indikator
heran, dann sollte sich das Wirtschaftswachstum in NRW 2019 auf 0,3
Prozent verlangsamen. Für die Industrie ist mit einer deutlichen
Minusrate zu rechnen. Das Baugewerbe mit seiner dynamischen
Auftragsentwicklung sollte dagegen klare Zuwächse liefern. Die
Impulse aus den Dienstleistungsbranchen dürften höher als die
gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate ausfallen und so die Prognose für
2019 nach unten absichern. 2020 sollte auch in NRW eine gewisse
konjunkturelle Belebung einsetzen, die einen Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts von gut 1 Prozent ermöglicht.

Zukunftsinvestitionen – Zeit zum Handeln

Für viele NRW-Kommunen eröffnet das Angebot der Kommission
„Gleichwertige Lebensverhältnisse“ zur partiellen Schuldentilgung die
Chance auf einen Neuanfang, die genutzt werden sollte. Ein derartig
großer, dichtbesiedelter Wirtschaftsraum im Wandel benötigt
Unterstützung, wobei die Solidargemeinschaft überzeugt sein will.
„Unter Einbindung von Hochschulen und Forschungsinstituten sollten
die Kommunen vor Ort gemeinsam ans Werk gehen, indem sie schlüssige
Konzepte erarbeiten und priorisieren, um die finanziellen Mittel
zielgerichtet einzusetzen – unabhängig von Kompensationsgedanken und
vermeintlicher regionaler Gleichbehandlung. Denn das
Gießkannenprinzip hat in der Vergangenheit nur mäßige, meist nicht
nachhaltige Wirkung gezeigt“, so Traud.

Die Publikation ist online im Regionalfokus unter
www.helaba.com/de/research abrufbar.

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