
Potsdam. Prof. Hasso Plattner, Gründer und Stifter des Potsdamer
Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI), hat ein
neues Buch zur Hauptspeicher-Datenbanktechnologie veröffentlicht. Das
englischsprachige Werk mit dem Titel „A Course in In-Memory Data
Management“ ist soeben im Wissenschaftsverlag Springer erschienen
(ISBN 978-3-642-36524-9). Es basiert auf dem ersten offenen
Online-Kurs zu diesem Thema, mit dem das HPI im September vergangenen
Jahres seine Internet-Bildungsplattform openHPI.de startete. Der von
Plattner geleitete Onlinekurs ist nach wie vor auf der Plattform
zugänglich. Am Kurs hatten im Herbst 2012 über 13.000 Interessierte
aus aller Welt teilgenommen.
Das knapp 300-seitige Buch zum Kurs erläutert detailliert „die
innere Mechanik von In-Memory-Datenbanken“, wie es im Untertitel
heißt. Plattner, der am HPI als Professor das Fachgebiet „Enterprise
Platform and Integration Concepts“ leitet, hat das Werk primär für
Studierende geschrieben, es richtet sich aber auch an
Software-Entwickler, IT-Experten, Analysten und Entscheider in der
Wirtschaft. Für sie ist der Stoff in 34 Einheiten aufgegliedert. 110
Illustrationen, gut verständliche Erläuterungen und mehr als 100
Selbsttests erleichtern die Aufnahme des Inhalts. Besonderes
Augenmerk wurde bei der Erarbeitung des Buches auf eine ausführliche
Erläuterung der Antworten zu den Selbstlernfragen gelegt. Die
detaillierten Antworten, die im Onlinekurs noch nicht verfügbar
waren, ermöglichen ein tiefes Verständnis der präsentierten Konzepte
und runden die jeweiligen Kapitel didaktisch ab.
Im Fokus der thematischen Darstellung stehen die inneren Abläufe
in spaltenorientierten Hauptspeicher-Datenbanken. Behandelt werden
unter anderem die physische Speicherung von Daten und der Zugang zu
ihnen, grundlegende Datenbank-Abläufe, Kompressions-Mechanismen und
effiziente Algorithmen für die parallele Verarbeitung von Anfragen.
Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf zukünftige
Unternehmens-Anwendungen und deren Entwicklung diskutiert. Dem Leser
werden die radikalen Unterschiede und Vorteile der neuen Technologie
gegenüber herkömmlichen, zeilenorientierten und primär
festplattenbasierten Datenbanken erläutert.
Initiiert hatte Plattner die Erforschung der bahnbrechenden neuen
Technologie des Datenmanagements 2006 am HPI. Damals startete er
zunächst ein Projekt mit Bachelorstudenten. Auf einer öffentlichen
HPI-Veranstaltung im Juli 2007 bewies das achtköpfige Team mit einem
Prototyp die Tragfähigkeit des neuen Konzepts. Plattner baute es zu
„SanssouciDB“ aus, einem idealisierten Datenbanksystem, das die
langfristige Vision des Autors für das Datenmanagement in Unternehmen
beschreibt.
Viele der Funktionen hat der Softwarekonzern in seiner Lösung HANA
umgesetzt. Sie wurde ab Dezember 2010 zunächst ausgewählten Kunden
angeboten und ist seit Juni 2011 breit verfügbar. Vom 27. Mai an
können Interessenten HANA über einen offenen Online-Kurs auf
openSAP.com kennenlernen. Die Plattform des Softwarekonzerns arbeitet
mit Technik und Know-how von openHPI.de, der
Internet-Bildungsplattform des Hasso-Plattner-Instituts. Ein erstes
Buch von Prof. Plattner zur neuen Hauptspeicher-Datenbanktechnologie
war im März 2011 unter dem Titel „In-Memory Data Management – an
Inflection Point for Enterprise Applications“ erschienen – ebenfalls
im Wissenschaftsverlag Springer (ISBN 978-3-642-19362-0).
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
„IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet pro Jahr 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.
Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren,
Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt
exzellente universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber
auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012
ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.uni-potsdam.de; Pressesprecher
Hans-Joachim Allgaier, Tel. +49 (0)331 5509-119
Weitere Informationen unter:
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