Der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber stößt wegen seines Wechsels zur Schweizer Großbank UBS auf Kritik in der Politik. „Weber nimmt Insiderwissen über deutsche Banken in die Schweiz mit“, sagte Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen, der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). „Ich wundere mich, dass sich die deutschen Banken das gefallen lassen und nicht auf eine gesetzlich fixierte Karenzzeit drängen.“ Aus seiner Sicht wären dafür drei Jahre nötig. Weber will sein neues Amt dagegen bereits ein Jahr nach seinem Ausscheiden bei der Notenbank antreten. Zurückhaltender äußerste sich der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach. „Die Deutsche Bundesbank prüft gerade, ob dem Wechsel zugestimmt werden kann“, sagte er. „Diese Prüfung sollte abgewartet werden.“ Die Bundesbank muss den Wechsel gemäß Webers Vertrag mit der Notenbank genehmigen. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich. Der Posten an der Spitze des UBS-Verwaltungsrats wird in der Notenbank deutlich weniger kritisch gesehen als ein Wechsel auf den Chefsessel der Deutschen Bank, für den Weber monatelang als Kandidat galt. „Er erlöst alle Beteiligen von Problemen“, hieß es im Umfeld der Bundesbank. „Wenn er zur Deutschen Bank gegangen wäre, wäre es schwierig geworden.“ Schließlich war Weber als Bundesbankchef an der Aufsicht über die deutschen Banken mit beteiligt.
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