Greenpeace-Aktivisten protestieren mit brennender Weltkugel vor Brandenburger Tor für mehr Klimaschutz / Deutsche Delegation mit leeren Händen bei UN-Klimakonferenz

11. 12. 2018 – Für mehr Klimaschutz und einen
schnellen Ausstieg aus der Kohle protestieren Greenpeace-Aktivisten
heute vor dem Brandenburger Tor in Berlin mit einer
Metallkonstruktion in Form einer brennenden Weltkugel. Die drei Meter
hohe Skulptur besteht aus dem Schriftzug –Climate Crisis–, aus dem
Gasflammen die darüber montierte Weltkugel erhitzen. „Es ist der
blanke Hohn: In Katowice suchen 200 Länder einen Ausweg aus der
Klimakrise und nebenan im Mutterland der Energiewende laufen
schmutzige Braunkohlemeiler weiterhin auf Hochtouren“, sagt Bastian
Neuwirth, Sprecher von Greenpeace. „Die schlimmsten Folgen der
Klimakrise können wir noch verhindern. Das geht aber nur mit einem
schnellen Kohleausstieg.“

Derzeit verhandeln im polnischen Katowice knapp 200 Staaten auf
der UN-Klimakonferenz, wie das vor drei Jahren in Paris beschlossene
Ziel erreicht werden kann, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu
begrenzen. Ohne weitere Maßnahmen steigen die Temperaturen jedoch um
mehr als 3 Grad. Die deutsche Delegation um Umweltministerin Svenja
Schulze (SPD) ist mit leeren Händen angereist. Ursprünglich sollte
die Kohlekommission vor Abschluss der Konferenz einen Plan vorlegen,
wie Deutschland sein Klimaziel 2020 noch annähernd erreichen und
sozialverträglich aus der Kohle aussteigen kann. Am heutigen Dienstag
hätte die abschließende Verhandlung stattfinden sollen. Doch auf
Druck der Kohle-Bundesländer ließ die Bundesregierung die
Verhandlungen der Kommission ins kommende Jahr vertagen. „Der
Kohle-Ausstiegsplan der Kommission wäre ein dringend nötiges Signal
auf der Weltklimakonferenz gewesen“, so Neuwirth. „Deutschland
kündigte in Katowice zusätzliches Geld für den internationalen
Klimafonds an, doch beim Klimaschutz daheim kommt die Bundesregierung
nicht vom Fleck.“

Bundesregierung wegen Untätigkeit beim Klimaschutz verklagt

Obwohl sich die dramatischen Folgen der Klimakrise weltweit immer
deutlicher zeigen, hat die Bundesregierung ihr Klimaschutzziel für
2020 aufgegeben. In Katowice erhielt Deutschland dafür den
Negativpreis der Zivilgesellschaft für Länder, die beim Klimaschutz
blockieren. Dabei könnte sie das Ziel bei sicherer Stromversorgung
immer noch erreichen. Das zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts
im Auftrag von Greenpeace. Dazu muss das älteste Drittel der
Braunkohlekraftwerke sofort abgeschaltet, weitere Braunkohleblöcke
gedrosselt und Photovoltaik und Windkraft ausgebaut werden. (Die
Studie finden Sie hier: https://act.gp/2z54rRw)

Greenpeace klagt gemeinsam mit drei von der Erderhitzung
betroffenen Familien vor dem Berliner Verwaltungsgericht auf
Einhaltung des seit langem beschlossenen Klimaschutzziels Weitere
Informationen zur Klimaklage finden Sie hier: https://act.gp/2RduAoN)

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Bastian Neuwirth, Tel.
0151-73070227 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780778.
Fotos der Aktion: Sonja Umhang, Tel. 040-30618376.
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