GKV-Finanzierung: PVS BW fordert mehr Nachhaltigkeit statt Beitragserhöhung und Kostendämpfung

Konzeptionelle Antworten auf Finanzierungsfragen
gefordert

Versicherte zahlen 6 Mrd. mehr Euro und müssen sich auf
Zusatzbeiträge einstellen

Die Privatärztliche Verrechnungsstelle Baden-Württemberg (PVS BW)
begrüßt generell das ab 2011 geltende GKV-Finanzierungsgesetz. Dieses
soll das für das kommende Jahr zu erwartende Finanzierungsloch der
gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 9 Mrd. Euro schließen und die
Weichen für die langfristige Absicherung der GKV-Finanzierung
stellen. Jedoch fordert die PVS BW mehr gestalterische Kraft, um die
deutsche Gesundheitsversorgung qualitativ zu modernisieren. „Eine
Politik der reinen Beitragserhöhung und Kostendämpfung erreicht
dieses Ziel nicht, sie schlägt sich vielmehr in einer entsprechenden
Leistungsdämpfung nieder. Vor allem im ländlichen Raum wird die
medizinische Versorgung geschwächt“, sagt Dr. Peter Weinert,
Hauptgeschäftsführer der PVS BW.

Nach Ansicht der PVS BW verfolgt das GKV-Finanzierungsgesetz
richtige Ansätze, doch fehlt ihnen das notwendige Zielbewusstsein.
Konzeptionelle Antworten auf die Frage, wie moderne Medizin
angesichts von medizinischem Fortschritt und demographischer
Entwicklung in Zukunft bezahlt werden soll, gebe das Gesetz nicht.
Klarheit über Kopfpauschale und Zusatzbeiträge fehle ebenso wie zur
Frage nach dem Solidarprinzip oder der zunehmenden Privatisierung der
Krankenversicherung sowie zu strukturellen Ansätzen, wie
Kostensteigerungen für die Versicherten zukünftig stabil gehalten
werden können.

Die PVS BW setzt sich dafür ein, die Patienten und die ärztliche
Behandlung wieder stärker in den Mittelpunkt der Gesundheitspolitik
zu rücken. Zu ihren Eckpunkten für die Gesundheitspolitik gehören:

– Erhaltung und Modernisierung des zweigleisigen
Krankenversicherungssystems
– Mehr Flexibilität bei den Versorgungsformen
– Modernisierung der Gebührenordnung
– Stärkung der ärztlichen Freiberuflichkeit gegenüber Regulierung
– Bessere Arbeitsbedingungen sowie Vereinbarkeit von Beruf und
Familie in Kliniken und Praxen

Das GKV-Finanzierungsgesetz belastet vor allem die 50 Mio.
Beitragszahler. Durch die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge von 14,9
auf 15,5 Prozent zahlen sie im kommenden Jahr etwa 6 Mrd. Euro mehr.
Zudem müssen sie über einkommensunabhängige Zusatzbeiträge allein
alle zukünftigen Kostensteigerungen zahlen, da der Kassenbeitrag der
Arbeitgeber bei 7,3 Prozent eingefroren wird. Darüber hinaus sieht
das Gesetz vor, dass Pharmaindustrie, aber auch Apotheker, Kassen,
Ärzte und Krankenhäuser rund 3,5 Mrd. Euro einsparen.

Die im Verband bundesweit tätige Privatärztliche
Verrechnungsstelle BW (www.pvs-bw.de) versteht sich als Beratungs-
und Serviceorganisation für die Ärzteschaft in Deutschland. Sie hilft
sowohl niedergelassenen Ärzten als auch den in Kliniken beschäftigten
Ärzten sowie Krankenhausträgern dabei, ihre Wirtschaftlichkeit zu
stärken. Hierzu unterstützt die PVS BW Ärzte vor allem in
betriebswirtschaftlichen Fragen, vom Rechnungswesen über das
Praxismarketing bis zum Schulungsangebot der PVS Akademie. Die
Wirtschaftlichkeit von Arztpraxen und Krankenhäusern stellt eine
wesentliche Voraussetzung für die Stabilität der ärztlichen
Versorgung in Deutschland dar. Die PVS BW steht unter der Leitung des
Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. med. Jörg-Michael Kimmig.
Hauptgeschäftsführer ist Dr. Peter Weinert.

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(PVS), Bruno-Jacoby-Weg 11, 70597 Stuttgart, Web: www.pvs-bw.de.
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