Gerd Müller zu Flüchtlingssituation in Syrien: „Sehen uns einer Jahrhundertkatastrophe entgegen“

Im Vorfeld der Syrien-Flüchtlingskonferenz
fordert Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mehr finanzielle
Mittel von der Europäischen Union, um den Menschen auf der Flucht zu
helfen. „Es kann nicht sein, dass wir militärisch Hilfe zur Notwehr
leisten, aber hinter der Front Tausende im Dreck liegen und den
Winter möglicherweise nicht überstehen“, sagte Müller im
phoenix-Interview. Deutschland ginge voran, nun sei „ein starkes
Signal aus Brüssel“ gefordert. Ohne gemeinsame Anstrengungen sehe die
Welt „einer Jahrhundertkatastrophe entgegen“.

Laut Müller muss zudem die Unterstützung vor Ort gewährleistet
sein, um einem Flüchtlingsstrom nach Europa vorzubeugen. „Zehn bis
zwölf Millionen Menschen kann man nicht nach Europa holen, die
Menschen wollen auch nicht herkommen, sondern in der Nähe ihrer
Heimat bleiben“, so der Entwicklungsminister. Dafür müsse die EU auch
mittelfristig in den Nahen Osten und Nordafrika investieren. „Wenn
diese Länder nicht stabilisiert werden, auch wirtschaftlich, dann
werden sich Hunderttausende über das Mittelmeer Richtung Europa
aufmachen.“

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