Generation Superior – die wahren Wohlstandsgewinner / Jeder dritte Senior sieht sich ganz oben auf der Wohlstandsskala

Altersarmut ist eine gesellschaftliche
Herausforderung für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte, aber kein
drängendes Problem der Gegenwart. Nur fünf Prozent der älteren
Bevölkerung ab 65 Jahren stufen sich auf der Wohlstandsskala ganz
unten ein, mehr als sechs Mal so viele (31%) dagegen ganz oben. Es
gibt kaum eine andere Bevölkerungsgruppe in Deutschland, die so viel
und vielfältig an der Wohlstandsentwicklung teilhaben kann. Dies geht
aus dem Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) hervor,
den das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Kooperation mit
Zukunftsforscher Opaschowski kontinuierlich mit repräsentativen
Bevölkerungsumfragen erhebt.

Seit 2012 wurden 20.000 Personen in Deutschland danach befragt,
was sie unter Wohlstand verstehen und wie sie ihre eigene Lebenslage
einschätzen. Der NAWI-D-Umfrage des Ipsos-Instituts liegt ein
umfassendes Wohlstandsverständnis zugrunde, das ökonomische und
ökologische, gesellschaftliche und individuelle Aspekte mit
einschließt.

Die Generation 65plus genießt derzeit am meisten die Segnungen und
neuen Freiheiten des Wohlstandslebens in Deutschland. Nicht nur, dass
sie als Rentner und Pensionäre natürlich mehr Zeit für sich (73%)
haben und mehr machen können, was sie wollen (43%) als der
Durchschnitt der Bevölkerung (51% / 33%). Auch in anderen Bereichen
ist diese Generation im Vorteil: Sie lebt

– mehr in Frieden mit ihren Mitmenschen (72% / Durchschnitt: 67%)
– besitzt mehr Eigentum (Haus, Wohnung, Auto: 55% / 48%)
– kann finanziell sorgenfreier leben (47% / 37%)
– lebt darüber hinaus umweltbewusster (41% / 35%).

Und schließlich freuen sich 71 Prozent der 65plus-Befragten über
ihre „sichere Rente“, während nur 51 Prozent des Durchschnitts der
Bevölkerung sich ihres regelmäßigen Einkommens wirklich sicher sind.
Dafür aber haben die Alten weniger soziale Kontakte (56% / 63%) und
fühlen sich deutlich weniger gesund (24% / 53%). Letzteres ist ein
Tribut, den sie für ihre hohe Lebenserwartung zahlen müssen. Die
Bilanz ihres Lebens aber kann sich sehen lassen. Ihre
„Risikofaktoren“ konzentrieren sich auf Krankheit und Kontaktarmut.
Dafür aber erleben und genießen sie neue Freiheiten und ein hohes Maß
an Lebensqualität bis ins hohe Alter.

Professor Opaschowski: „Die Altersarmut von heute ist eine
Legende. Sie wird erst bei den künftigen Generationen Wirklichkeit,
wenn es bis dahin nicht zu grundlegenden Sozialreformen kommt. Die
Rentnerwirklichkeit von heute hat hingegen mehr mit Wohlstand als mit
Notstand zu tun“. Die überwiegende Mehrheit der Senioren sorgt sich
weder um Geld und Ãœberleben, noch hat sie Angst vor sozialer
Ausgrenzung. Ihr „Gesamtwohlstands-Niveau“ – ökonomisch, ökologisch,
gesellschaftlich und individuell – liegt nach eigener Einschätzung
weit über dem Durchschnitt der Bevölkerung. Höhere Bildung, bessere
Gesundheit und vielfältigere Interessen in Verbindung mit einem
finanziell abgesicherten Ruhestand haben eine neue Qualität des
Älterwerdens geschaffen. Diese neue Generation Superior kann und will
mehr aus ihrem Leben machen und ist für Politik und Wirtschaft in
dieser Hinsicht eine mindestens ebenso wichtige Zielgruppe wie die
14-49-Jährigen.

Studiensteckbrief:

Seit Frühjahr 2012 konzipiert Ipsos Observer gemeinsam mit
Zukunftsforscher Prof. Dr. Horst W. Opaschowski ein neues
Wohlstandsbarometer als Basis für einen umfassenden Nationalen
WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D). Basis: 20.000 Personen ab
14 Jahren, Persönliche Omnibusbefragung mit CAPI – Computer Assisted
Personal Interviewing. Feldzeit: Juni 2012 bis Dezember 2014.

Ãœber Ipsos und Ipsos Observer

Ipsos ist ein unabhängiges und innovatives
Dienstleistungsunternehmen, das weltweit Services rund um die Markt-
und Meinungsforschung anbietet. Um unseren Kunden bestmöglichen
Service zu bieten, haben wir uns in sechs Forschungsbereichen
spezialisiert. So bestimmen unsere engagierten Forscher
Marktpotenziale, zeigen Markttrends, testen Produkte, Werbung und
Dienstleistungen, erforschen die Wirkung von Medien und geben der
öffentlichen Meinung eine Stimme. Und das in 87 Ländern auf allen
Kontinenten. In Deutschland beschäftigen wir in unserem „Home of
Researchers“ über 500 Mitarbeiter in Hamburg, Mölln, München,
Frankfurt und Berlin.

Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos Observer
auf seinen eigenen bundesweiten Interviewerstab zurück, der erfahren
in der Durchführung sozialwissenschaftlicher Studien mit
anspruchsvollen Designs ist. Die Datenerhebung erfolgt mittels
persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im Rahmen der
wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen.

Berechnung der Wohlstandswirklichkeit im Ipsos NAWI-D

Über bevölkerungsrepräsentative Vorbefragungen wurde eine Batterie
von 30 Aussagen entwickelt, die das Thema Wohlstand aus Sicht der
erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland umfassend abdeckt. Diese
30 Aussagen wurden in einer wiederum bevölkerungsrepräsentativen
Umfrage mittlerweile 20.000 Bundesbürgern ab 14 Jahren vorgelegt. Die
Einstufung seitens der Befragten erfolgte anhand einer 10er-Skala,
die von 1 = „trifft für mich überhaupt nicht zu“ bis 10 = „trifft auf
mich voll und ganz zu“ reicht.

Sofern nicht anders aufgeführt, wird im Text auf die so genannten
Top 3 – Werte bzw. deren Komplementärgröße zurückgriffen. Der Top 3 –
Wert zu einer Aussage enthält somit die Skalenwerte 8, 9 und 10. Dann
wird die Aussage für den Befragten als ausreichend erfüllt angesehen.
Bei den Werten 1 – 7 wird sie als nicht ausreichend erfüllt
angesehen. In die Berechnung des NAWI-D fließen pro
Wohlstandsdimension die drei für die Bürger relevantesten Aussagen
ein. Die bei jeder dieser zwölf Aussagen gemessene
Wohlstandswirklichkeit wird mit deren jeweiligen Bedeutung in Bezug
gesetzt, d. h. gewichtet. Daraus werden für jede Wohlstandsdimension
als auch für den Wohlstand insgesamt der NAWI-D berechnet.

Pressekontakt:
Ipsos GmbH
Gudrun Witt
Gudrun.Witt@ipsos.com
Tel. 040 80096 4179