Deutlich mehr als 20.000 Teilnehmende erwarten die
Organisatoren bei der Großdemonstration am Samstag, dem 6. Oktober,
am Hambacher Wald. Aufgrund des überwältigenden Zuspruchs wird der
ursprünglich geplante Demonstrationszug nun als zentrale
Protestveranstaltung ab 12:00 Uhr auf einer Fläche nahe der Waldkante
stattfinden, erklärten die Organisatoren.
Die Veranstalter der Großdemonstration, Initiative Buirer für
Buir, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
Campact, Greenpeace und die NaturFreunde Deutschlands, fordern vom
Energiekonzern RWE, auf die geplante Rodung des Hambacher Waldes zu
verzichten. Damit lege RWE die Axt an die Arbeit der Kohlekommission
der Bundesregierung, die derzeit über den Kohleausstieg verhandelt,
kritisiert das Bündnis.
Auch bekannte Künstler unterstützen die Großdemonstration am
kommenden Samstag. So werden unter anderem die Pop-Rock-Band
Revolverheld, der Kölner Musiker Eddi Hüneke – Gründer der Wise-Guys
– und aus Berlin die Singer-Songwriter Die Höchste Eisenbahn auf der
Kundgebung am Hambacher Wald spielen.
„Den Hambacher Wald retten, den Kohleausstieg durchsetzen – das
wollen wir mit dem großen, bunten und friedlichen Protest erreichen“,
erklären die Organisatoren.
Der Protest gegen die Abholzung des 12.000 Jahre alten Waldstücks
wird immer breiter. Mehr als 775.000 Menschen unterstützen bereits
den Online-Appell „Hambacher Wald: Retten statt roden“, in dem die
Bundesregierung und die NRW-Landesregierung aufgefordert werden, sich
für den Erhalt des Hambacher Waldes einzusetzen.
Großdemonstration: Wald retten – Kohle stoppen! 6. Oktober 2018,
12 Uhr Bahnhof Buir, Hambacher Wald
Weitere Informationen: www.stop-kohle.de
ZITATE
Andreas Büttgen, Sprecher der Initiative Buirer für Buir: „RWE und
das Land NRW haben nicht nur dem Hambacher Wald und damit meiner
Heimat massiven Schaden zugefügt, sondern auch den Menschen, die hier
leben. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam ein starkes Signal
an Konzern und Landesregierung geben: Der Hambacher Wald ist ein
Symbol der Einheit und der Zukunft – für uns vor Ort und weit darüber
hinaus. Wir vertrauen auf den Wandel. Wir gestalten den Wandel.“
Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND NRW: „RWE hat wegen der beim
Oberverwaltungsgericht Münster anhängigen BUND-Klage noch kein Recht
zu roden. Trotzdem schafft der Konzern im Hambacher Wald tagtäglich
Fakten, indem er Schneisen schlägt, Waldwege zu Trassen für schweres
Räumgerät erweitert und kahlschlagartige Lichtungen holzt. Das sind
klare Verstöße gegen die gerichtliche Stillhalteerklärung. Die
Landesregierung macht sich dabei zum Büttel von RWE und untergräbt
den Rechtsstaat, das stößt bei immer mehr Menschen auf großes
Unverständnis.“
Sweelin Heuss, Geschäftsführerin und Sprecherin von Greenpeace:
„Das Fraunhofer Institut hat errechnet, dass Deutschland bis 2030
vollständig und versorgungssicher aus der Kohle aussteigen kann und
der Hambacher Wald nicht gerodet werden muss. Rechtsgutachten
bestätigen, dass dieses sogar unzulässig ist. RWE torpediert diesen
wichtigen demokratischen Prozess und Hunderttausende wollen sich das
nicht länger gefallen lassen. Es ist an der Zeit für
Ministerpräsident Laschet, RWE im Hambacher Forst zu stoppen. Die
Lösung für einen gesamtdeutschen Kohleausstieg liegt bei der
Kohlekommission.“
Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand von Campact: „Was
Gorleben für die Anti-Atom-Bewegung war, wird der Hambacher Wald für
die Anti-Kohle-Bewegung sein. RWE hat die Mitte der Gesellschaft
gegen sich aufgebracht – und wird erneut verlieren. Viele Tausende
Menschen lassen am 6. Oktober die größte Demonstration gegen die
Kohle entstehen, die das Rheinische Revier bisher gesehen hat.
Gemeinsam verteidigen wir den Wald und unser Weltklima.“
Uwe Hiksch, Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands und
Anmelder der Großaktion: „Die Resonanz auf unseren Aufruf für den
Protest am 6.10. ist überwältigend. Wir erwarten mehr als 50 Busse,
viele Tausende Teilnehmer, die mit der Bahn anreisen und Unzählige
aus der Region. Unser bunter und friedlicher Protest wird deutlich
machen: Der Hambacher Wald muss bleiben. Gemeinsam werden wir RWE die
rote Karte zeigen und für einen Kurswechsel in der Kohlepolitik
demonstrieren.“
Pressekontakte:
BUND: Dirk Jansen, BUND NRW, Mobil: 0172-2929733, E-Mail:
dirk.jansen@bund.net
Campact: Olga Perov, Mobil: 0151-52582390, E-Mail:
perov@campact.de
Greenpeace: Cornelia Deppe-Burghardt, Mobil: 0151-14533087,
E-Mail: cornelia.deppe-burghardt@greenpeace.de
NaturFreunde: Samuel Lehmberg, Tel.: 030-29773265, E-Mail:
presse@naturfreunde.de
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