Gefahrguttag auf der 63. IAA Nutzfahrzeuge / Sicherheitssysteme im Nutzfahrzeug werden Standard

Mit Tempo fährt der Tanklastzug auf einen Pkw zu.
Erst im letzten Moment vollzieht das schwere Nutzfahrzeug eine
Vollbremsung und kommt einen knappen Meter vor dem Heck des Wagens
zum Stehen: eine Leistung des vollautomatischen Notbrems-Assistenten.
Gleichzeitig hält das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP das
Lkw-Heck in der Spur. Ãœber 700 Zuschauer, Teilnehmer des
Gefahrguttages auf der 63. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover sind auf dem
Messe-Freigelände Zeugen dieses Manövers, das die Möglichkeiten
moderner Fahrerassistenzsysteme eindrucksvoll demonstriert.

Der Gefahrguttag auf der IAA habe sich zum „Navigationssystem für
alle Fragen rund um Gefahrgut-Transporte“ entwickelt, sagte der
stellvertretende VDA-Geschäftsführer Dr. Kay Lindemann zu Beginn der
Veranstaltung. Fachleute von Behörden und Unternehmen waren
zusammengekommen, um sich über die neuesten technischen Entwicklungen
und Änderungen im Gefahrgut-Recht zu informieren. Das ganztätige
Symposium unter dem Titel „Aktuelle Entwicklungen im Gefahrgutrecht
und Erhöhung der Sicherheit von Gefahrgutfahrzeugen“ wurde vom
Bundesverkehrsministerium und dem Verband der Automobilindustrie
(VDA) veranstaltet.

Wie erfolgreich die Arbeit der Konstrukteure und Rechtsexperten
ist, zeigt ein Blick in die Statistik, so Dr. Lindemann: „Seit 1970
ist die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Nutzfahrzeugen gemessen
an der Fahrleistung um 70 Prozent gesunken.“ Das Ausschöpfen aller
weiteren Potenziale zur Unfallvermeidung sei wichtig, zumal der
Straßengüterverkehr allein etwa die Hälfte aller Gefahrgut-Transporte
schultere. Hier gewinne die Nutzung der Fahrerassistenzsysteme an
Bedeutung. Neben Bremsassistenten und ESP betreffe das beispielsweise
auch elektronische Tote-Winkel-Warner, Spurwechselwarner und
Abstandhalter. Er begrüßte, dass der Einbau derartiger „Assistenten“
für Nutzfahrzeuge ab 2014 schrittweise EU-weit Pflicht werde.

Nach Worten von Dr. Veit Steinle, Leiter der Abteilung
Umweltpolitik und Infrastruktur im Bundesverkehrsministerium, müsse
es bei Gefahrgut-Transporten auf der Straße jetzt um eine
„Restrisikominimierung“ gehen. Der Bund leiste dazu auch einen
Beitrag durch den Ausbau hoch belasteter Fernstraßenabschnitte, wie
zuletzt durch die Erweiterung der Autobahn A4 in Thüringen auf sechs
Spuren.

Ansprechpartner:
Eckehart Rotter
VDA
Abteilung Presse
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Herausgeber: VDA Verband der Automobilindustrie e. V.