Garantiezins oder Renditechancen: Vor- und Nachteile kapitalbildender und fondsgebundener Rentenversicherungen

Die klassische kapitalbildende Rentenversicherung (KRV) zeichnet sich durch einen garantierten Zinssatz, den sogenannten Garantiezins, auf den Sparanteil aus. Im Moment liegt dieser bei 1,75 Prozent. Zusätzlich bekommen Anleger meist eine Überschussbeteiligung. Das sind die Gewinne, die der Versicherer über den Garantiezins hinaus erwirtschaftet.

Allerdings sind Versicherer nicht verpflichtet, offen zu legen, wie sie die Gelder ihrer Kunden anlegen und Kunden können auch keinen Einfluss darauf ausüben. Zudem ist in der Vergangenheit der Garantiezins auf neu abgeschlossene Lebensversicherungen mehrfach gesenkt worden: Bekam man 1995 noch mindestens 4,0 Prozent Zinsen über die gesamte Laufzeit, sind es heute nur noch 1,75 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von zwei bis drei Prozent im Jahr sichert der aktuelle Zinssatz nicht einmal den Werterhalt.

Anders bei fondsgebundenen Rentenversicherungen (FRV): Hier wird das Kapital in Fonds angelegt. Erzielte Kapitalerträge werden wieder investiert, wodurch Anleger ein zweites Mal profitieren können. Idealerweise können Anleger die Fonds in ihrer RV selbst auswählen und nach Bedarf wechseln. FRVs bieten höhere Renditechancen, dem steht allerdings auch ein höheres Anlagerisiko entgegen, so dass auch zeitweise Verluste möglich sind.

Besonders bei jungen Menschen gleicht die lange Laufzeit Kursschwankungen in der Regel aus. Zwischen 1990 und 2010 ist der DAX im Durchschnitt um knapp sieben Prozent pro Jahr gestiegen. Als Faustregel für den Anteil aktienorientierter Produkte in der Altersvorsorge gilt „100 minus Lebensalter“. Gerade am Ende der Laufzeit können gemachte Gewinne über Garantiefonds gesichert werden.

Dies war Teil 2 der 5-teiligen Ratgeber-Serie zur Altersvorsorge junger Menschen. Mehr zum Thema Altersvorsorge zwischen 18 und 35: www.heidelberger-leben.de/investment-kompetenz/.

Teil 1: Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf die Altersvorsorge www.heidelberger-leben.de/bedarfsanalyse/lebensstandard-erhalten/
Teil 3: Flexibilität in der Altersvorsorge.
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