FT: Flensburger Tageblatt

Soziale Netzwerke wie Facebook begleiten
besonders die jüngere Generation in allen Lebenslagen. Freunde halten
den Kontakt über Städte, Länder, ja sogar Kontinente hinweg. Grenzen
werden virtuell abgerissen. Doch auch die Grenzen der Privatsphäre
fallen. Schnell wird die multimediale Erreichbarkeit zur sozialen
Pflicht: Wer nichts schreibt, gilt als Spielverderber. So machen die
Netzwerke regelrecht abhängig, man könnte doch glatt etwas verpassen.
Und so prasseln stetig Neuigkeiten der Fanseiten und von Freunden auf
das Smartphone oder den Computer, schneller und aggressiver als
Marktschreier auf dem Wochenmarkt sie jemals anpreisen könnten.
Nebenbei klingelt noch das Handy und der Fernseher läuft. Das
Spielzeug Facebook wird zum Stress – Psychologen sprechen sogar von
der Gefahr eines „Social-Media-Burn-Out“. Den vernünftigen Umgang mit
Netzwerken wie Facebook sollte daher jeder schon früh lernen. Doch
viele Schulen und auch manche Eltern hinken der aktuellen
Lebenswirklichkeit im Internet hinterher. Jeder einzelne sollte
deshalb die Gefahr der Reizüberflutung und der Verlockung von Medien
– seien es nun Spiele, Fernsehen, Handys oder Soziale Netzwerke –
allgemein einschätzen und bewerten lernen. Nicht jede
Freundschaftsanfrage auf Facebook muss beantwortet, nicht jeder
Nachrichtenkanal abonniert werden. So reduziert man die Neuigkeiten
auf das Wesentliche. Und es sollte jeder seine eigenen Grenzen der
Erreichbarkeit stecken. Die beginnen spätestens dort, wo diese zum
Stress führt. Jeder kann und darf dann die Reißleine ziehen. Ein
Klick – und schon ist Facebook aus.

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