
Zu den ausgezeichneten Einrichtungen gehört auch der Kindergarten „Schatzkinder“ aus Hausbruch. Der Kindergarten erhielt die Auszeichnung als KITA21 in der dritten Stufe. Ihm wird damit eine besonders vorbildliche und umfassende Umsetzung der Bildungsarbeit bescheinigt. So achten die „Schatzkinder“ beispielsweise beim Einkauf von Lebensmitteln auf saisonale, regionale und Bio-Produkte. Das Brot fürs Frühstück wird selbst gebacken und Marmelade gemeinsam mit den Kindern eingekocht. Damit die Kinder sehen, wo die Lebensmittel herkommen, werden regelmäßig Ausflüge zum Bauernhof gemacht und der gemeinsame Einkauf wird bei einem verpackungsfreien Laden getätigt. In der Kita wird rein vegetarisch gekocht, und einmal in der Woche sogar komplett auf tierische Produkte wie Eier oder Milch verzichtet – dann wird vegan gegessen. „Schmecken tut es den Kindern auch ohne Fleisch sehr gut“, so die Leiterin der Einrichtung, Frau Sulewski. Sie erklärt, warum ihr die Bildungsarbeit rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz so wichtig ist: „Wenn es einen Beweggrund für unser Engagement im Umweltschutz gibt, dann ist es der, den Kindern etwas mit auf den Weg zu einer nachhaltigeren und fairen Zukunft geben zu wollen.“
Die ausgezeichneten Kindertageseinrichtungen zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie es gelingen kann, Erfahrungsräume für Kinder zu schaffen, in denen sie sich auf spielerische und entdeckende Weise Zusammenhänge zwischen unserem Handeln und den Auswirkungen auf Natur und Umwelt erschließen. Hieraus entwickeln sie eigene Ideen für ein umweltgerechteres und verantwortungsvolles Handeln. Dabei geht es nicht immer nur um Natur- und Umweltschutz, auch kulturelle und soziale Aspekte werden in den Blick genommen. So setzen sich die Kinder in den Bildungsprojekten beispielsweise mit den Lebensbedingungen und Gewohnheiten von Menschen in den Herkunftsländern unserer Konsumgüter auseinander oder entdecken z.B. in einem Eine-Welt-Laden, was aus vermeintlichen Abfällen noch alles hergestellt werden kann. Die bewusste Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturen wird insbesondere in der heutigen Zeit immer wichtiger und soll auch im Rahmen der Bildungsinitiative KITA21 in den nächsten zwei Jahren eine besondere Berücksichtigung finden. „Wir wollen gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften in unseren Fortbildungen Möglichkeiten entwickeln und aufzeigen, wie kulturelle Vielfalt für die Kinder als Wert erlebbar werden kann“, so Ralf Thielebein, Geschäftsführer der S.O.F. – Umweltstiftung.
Im Rahmen der Bildungsinitiative KITA21 unterstützt die S.O.F. die pädagogischen Fachkräfte bei der Gestaltung von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung mit dem Angebot aus Fortbildung, Beratung und Vernetzung. Mehr als 1.000 Erzieherinnen, Erzieher und Kita-Leitungen haben bislang an den Unterstützungsangeboten der S.O.F. teilgenommen und im Anschluss Bildungsprojekte umgesetzt, mit denen rund 20.000 Kinder erreicht wurden. Die Auszeichnung als KITA21 wurde von der S.O.F. bereits 450 Mal an Kindertageseinrichtungen vergeben. Damit leistet die Bildungsinitiative auch einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Im Juli dieses Jahres wurde die Bildungsinitiative KITA21 selbst als vorbildliche Initiative im Elementarbereich von der Bundesbildungsministerin Dr. Johanna Wanka ausgezeichnet.
Alle ausgezeichneten Kitas auf einen Blick:
http://www.google.com/maps/d/edit?mid=zMNZcXYK_JMU.kC6soZMeEGY4