Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland dem Automatenspiel verfallen: Die Zahl junger Männer, die an Automaten ihr Geld loswerden, hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Doch der aktuelle Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Reform der Spielverordnung wird laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ von Experten als zu industrienah kritisiert. „Das Wirtschaftsministerium stellt die Interessen der Automatenindustrie über die Suchtprävention“, sagte Tilman Becker von der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim. Laut einer aktuellen Studie fallen eine halbe Million Menschen durch krankhaftes oder problematisches Spielverhalten auf. Besonders betroffen sind Migranten. Das Münchner Institut für Therapieforschung kommt zu dem Ergebnis, dass jeder zweite pathologische Zocker, der sich in Deutschland an eine Beratungsstelle wendet, Migrationshintergrund hat. „Das Glücksspiel hat Koks und Heroin als gefährlichstes Suchtmittel abgelöst“, sagte der Berliner Sozialarbeiter Ercan Yasaroglu.
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