Der Gründer der Neonazi-Aussteigerorganisation „Exit“, Bernd Wagner, sieht eine wachsende Bereitschaft unter Rechtsextremisten, aus der Szene wieder auszusteigen. „Alle Aussteiger-Organisationen haben Zulauf. Es gibt genügend Leute, die frustriert sind von dem System der Nazis und seiner Gewalt“, sagte Wagner der „Saarbrücker Zeitung“ (Montagausgabe). Insgesamt gehe man von 9.500 militanten Rechtsextremen aus, die nach dem Prinzip der kleinen Gruppe organisiert seien. „In jeder Gruppe gibt es nicht nur einen Zweifler, oft mehrere, die folgen. Das erbrachte die Erfahrung von Ausstiegen.“ Hinzu käme noch einmal eine unbestimmte Zahl von NPD-Funktionären, die der Partei inzwischen den Rücken gekehrt hätten. Mit Blick auf die Debatte über V-Leute des Verfassungsschutzes betonte Wagner: „Wir sollten uns von dem Glauben verabschieden, das seien die Guten.“ Bei V-Leuten handele es sich immer auch um Rechtsextremisten, die aus eigenen Interessen heraus mit den Behörden zusammenarbeiten würden. „Das ist ein Handel, sie bekommen einen Lohn dafür.“ Gerade bei der NPD säßen V-Leute an Stellen, wo man sie nicht benötige. „Insofern tragen die Leute auch zur Stabilisierung der NPD bei“, so Wagner.
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