Ex-Finanzminister Eichel: Europa hätte stärker auf griechische Stabilitätspolitik achten müssen

Ex-Finanzminister Hans Eichel hat eingeräumt, dass Europa stärker auf die griechische Stabilitätspolitik hätte achten müssen. „Wir hätten allerdings damals der neuen griechischen Regierung bei ihrer zügellosen Ausgabenpolitik hart in die Parade fahren müssen“, sagte der SPD-Politiker im Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. „Wir, das heißt: EZB, EU-Kommission und die Finanzminister der Euro-Gruppe.“ Eichel rechtfertigte seine Zustimmung zur Aufnahme Griechenlands in die Euro-Zone: „Ich habe für die Aufnahme Griechenlands gestimmt, weil die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Kommission in ihren Konvergenzberichten für die Aufnahme Griechenlands in die Währungsunion eingetreten waren.“ Alle Finanzminister, Staats- und Regierungschefs seien dem gefolgt. Der Sozialdemokrat wies Äußerungen seines Vor-Vorgängers Theo Waigel (CSU) zurück. Dieser hatte „Focus“ Online gesagt: „Ich hätte Griechenland nicht aufgenommen.“ Eichel dazu: „Deutschland hat für die Aufnahme Italiens in den Euro-Raum gestimmt, als Theo Waigel Finanzminister war, obwohl Rom das Maastricht-Kriterium der Staatsverschuldung krass verfehlte.“