Bereits mehr als 150.000 Veranstaltungen in Europa verlegt / Event-Branche will Bundesregierung Konzept fÃ?r Hilfspaket vorlegen
Berlin, 3. Juni 2020 – Der Chef des Ticketvermarkters und Eventveranstalters Eventim, Klaus-Peter Schulenberg, rechnet damit, dass Konzerte und andere GroÃ?veranstaltungen noch fÃ?r viele Monate nicht stattfinden kÃ?nnen. „Ich glaube, dass es erst wieder Veranstaltungen geben kann, wenn es einen Impfstoff oder ein wirksames Medikament gibt. Da werden wir noch einige Zeit warten mÃ?ssen“, sagte Schulenberg im Podcast „Die Stunde Null“ von –Capital–, Stern und ntv. Die BehÃ?rden kÃ?nnten zwar auch fÃ?r Konzerte oder Festivals mit zehntausenden Besuchern MindestabstÃ?nde anordnen, sagte der Eventim-Chef. „Aber ob sie auch einzuhalten ist, da habe ich grÃ?Ã?te Zweifel.“
Schulenberg betonte, er trage die BeschlÃ?sse der Bundesregierung und der Landesregierungen in der Corona-Krise vollstÃ?ndig mit. „Gesundheitsschutz hat oberste PrioritÃ?t“, sagte er. Zugleich warnte er vor massiven wirtschaftlichen Folgen der EinschrÃ?nkungen fÃ?r die Unternehmen und Mitarbeiter der Veranstaltungsbranche, fÃ?r die die Pandemie einem „Berufsverbot“ gleichkomme. In Deutschland gehe es insgesamt um 130.000 BeschÃ?ftigte nicht nur bei groÃ?en Veranstaltungsfirmen, sondern etwa auch um Catererer, selbststÃ?ndige BÃ?hnenbauer oder Roadies, so Schulenberg. FÃ?r viele der Betroffenen werde ein Ã?berleben aus eigener Kraft nicht mÃ?glich sein. Daher arbeite die Branche derzeit an einem Konzept fÃ?r ein Hilfspaket der Bundesregierung. „Wir wollen keine Hilfen fordern, aber darum bitten“, sagt der Eventim-Chef im –Capital—Podcast.
Nach Schulenbergs Angaben musste Europas fÃ?hrender Eventveranstalter wegen der Corona-Krise fÃ?r die Zeit von Mitte MÃ?rz bis Ende August bereits rund 155.000 Veranstaltungen verlegen, davon etwa 86.000 in Deutschland. FÃ?r die verschobenen Events erhalten die Ticketinhaber Gutscheine. FÃ?r die GutscheinlÃ?sung sei er der Bundesregierung sehr dankbar, sagte Schulenberg. „Die meisten Veranstalter wÃ?ren nicht in der Lage gewesen, die Eintrittsgelder zurÃ?ckzuzahlen.“ Der Eventim-Chef verwies auf eine Umfrage unter rund 20.000 Kunden, wonach die Verbraucher groÃ?es VerstÃ?ndnis fÃ?r die Situation aufbringen. 60 Prozent seien mit der Verschiebung der Veranstaltungen einverstanden und wollten ihre Tickets fÃ?r einen spÃ?teren Termin behalten, sagte er.
Derzeit verkauft Eventim in Deutschland nach Schulenbergs Angaben im Schnitt nur noch rund 10.000 Tickets pro Tag. Dabei handele es sich um Konzerte und andere Veranstaltungen, die im kommenden Jahr stattfinden, sagte er. Vor der Corona-Krise verkaufte das Unternehmen im Schnitt fast 700.000 Tickets pro Tag.
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