Der europapolitische Sprecher der Unionsfraktion im
Bundestag, Michael Stübgen, fordert eine schnelle europäische Lösung
in der Flüchtlingskrise.
Im rbb-Inforadio sagte Stübgen am Donnerstag, Europa habe bei der
Suche nach einem Kompromiss für die Verteilung der Menschen viel Zeit
verloren. Jetzt fehlten angesichts der massenhaft in die EU
drängenden Flüchtlinge Lösungen, erklärte der brandenburgische
CDU-Abgeordnete. Stübgen äußerte die Sorge, dass Europa bei einem
Scheitern in dieser Frage auseinanderfallen könnte: „Wir werden das
Dublin- und Schengen-System nicht erhalten können, wenn wir keine
europäische Antwort finden.“ Diese Antwort sei nötiger denn je und
müsse schnell kommen, betonte Stübgen.
Stübgen sprach sich dagegen aus, Flüchtlingen den Wunsch zu
erfüllen, nur in Deutschland aufgenommen zu werden: „Unsere Pflicht,
den Menschen zu helfen, kann nicht soweit gehen, dass jeder einzelne
sagen kann, ich will lieber in Deutschland als in Polen sein. So sind
wir nicht in der Lage, dieses Problem zu bewältigen.“
Stübgen wies zugleich die Äußerung des ungarischen
Ministerpräsidenten Orbán zurück, wonach die Flüchtlingskrise ein
deutsches Problem sei. Er habe zwar Verständnis für die angespannte
Lage in Ungarn, sagte Stübgen. Man könne aber nicht sagen, wir haben
damit nichts zu tun, dass die Flüchtlinge nach Deutschland wollten.
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