EU-Gesundheitskommissar: „Volle Härte des Strafrechts“ für Pferdefleisch-Panscher

EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg hat den Hintermännern des Pferdefleisch-Skandals die „volle Härte des Strafrechts“ angedroht. In einem Interview der „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) schloss Borg zugleich die dauerhafte Einführung von DNA-Tests für Fleisch auf EU-Ebene nicht mehr aus. „Wir setzen alles daran, den Betrügern so schnell wie möglich das Handwerk zu legen“, sagte Borg in dem „Bild“-Interview. Falsch deklariertes Fleisch in den Handel zu bringen sei „kein Kavaliersdelikt“. „Und wer sogar Fleisch mit Medikamenten-Rückständen wie Phenylbutazon auf den Markt bringt, ist ein Verbrecher.“ Deshalb sei es richtig, dass jetzt Europol grenzüberschreitende Ermittlungen gegen die Hintermänner des Pferdefleisch-Skandals aufgenommen habe, sagte der EU-Gesundheitskommissar weiter. „Wer mit der Gesundheit der Verbraucher spielt, muss mit der vollen Härte des Strafrechts rechnen.“ Borg erwartet eine schnelle Aufklärung des aktuellen Pferdefleisch-Skandals. „Ich gehe davon aus, dass wir mit den jetzt vereinbarten 2.250 DNA-Tests in allen Mitgliedsländern in den nächsten Wochen schnell einen Überblick über das gesamte Ausmaß des Pferdefleisch-Skandals bekommen.“ Die Verbraucher könnten sicher sein: „Wenn es um ihre Gesundheit geht, handeln die EU-Kommission und die Mitgliedsländer sofort und umfassend.“ In dem „Bild“-Interview schloss Borg die dauerhafte Einführung von DNA-Tests für Fleisch in der EU nicht mehr aus. Zunächst sollten die kurzfristig vereinbarten Tests in den kommenden Wochen abgewartet werden. Borg: „Für mich ist klar: Wenn sich zeigt, dass die Test notwendig sind, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen, müssen wir über dauerhafte Pflicht-Tests nachdenken.“