Die Diskussion um das Betreuungsgeld macht deutlich,
dass von den Entscheidungsträgern die Bedeutung einer verlässlichen
Mutter-Kind- Beziehung negiert wird. Es entsteht der Eindruck, als
könne Kleinstkindern in Krippen bereits Bildung verabreicht werden.
Auf abenteuerliche Art wird argumentiert, warum verhindert werden
muss, dass Kinder die ersten drei Jahre in familiärer Obhut
aufwachsen.
Wer Krippenbetreuung für Kinder unter drei Jahren nicht nur
bedenkenlos empfiehlt, sondern auch noch idealisiert, handelt
verantwortungslos. Besonders unsere Volksvertreter sind verpflichtet
zur Abwehr von Gefahren – und das bereits angesichts von Risiken.
Bildung kann später spielend nachgeholt werden, ein zuwenig an
Zuwendung und emotionale Entwicklung nicht. Durch die
Subventionierung der Krippenbetreuung für die unter Dreijährigen wird
willentlich das Risiko einer Beeinträchtigung der Kinder finanziert.
Zusammenfassend ist zu fordern, dass, angesichts der Risikobetreuung
in Krippen, ab sofort die Familien zu unterstützen und zu fördern
sind.
Die seriösen, wissenschaftlichen Befunde zur Krippenforschung
beschreiben die Risiken eindrücklich und können eine bedenkenlose
Befürwortung der Krippenbetreuung nicht unterstützen. „Leider sind
die Entwicklungsbeeinträchtigungen, die die Krippenbetreuung den
Kleinstkindern zufügt, nicht so leicht erkennbar, wie z.B. die
Pusteln bei Masern“, erklärt Prof. Dawirs vom Institut für
Bindungswissenschaften. Laut einer Arbeit von Roisman et al. 2009
sind gerade für psycho-sozial belastete Kinder individualisierte
Alternativen wichtig, also z.B. liebevolle Omas, Tanten, enge Freunde
der Familie oder Pflegeeltern. Diese Kinder haben oft ein Defizit in
der seelischen und emotionalen Reifung, und in dieser Kategorie
werden sie in Krippen sogar zusätzlich belastet oder geschädigt.
(Roisman nennt dies „second hit“). Die Kinder erwerben zwar evtl.
vermehrt kognitive Inhalte (so dass sie äußerlich betrachtet
tatsächlich erfolgreich gefördert wirken mögen), aber ihre seelische
Entwicklung stagniert bzw. sie verwahrlosen emotional weiter.
Das Familiennetzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss von
Vereinen, Institutionen, Familien und Wissenschaftlern. Es setzt sich
u.a. dafür ein, dass die Bedürfnisse der Kinder in der
Vereinbarkeitsdebatte berücksichtigt werden und finanzielle
Gerechtigkeit für Familien hergestellt wird.
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