Sperrfrist: 18.02.2011 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im Januar
2011 um 5,7% höher als im Januar 2010. Eine höhere Preisveränderung
im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Oktober 2008 gegeben (+
7,3%). Im Dezember 2010 hatte die Jahresveränderungsrate + 5,3%
betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt,
stieg der Index im Januar 2011 gegenüber dem Vormonat Dezember 2010
um 1,2%.
Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate hatten im
Januar 2011 die Preissteigerungen für Energie. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat legten die Energiepreise um 9,3% zu, gegenüber
Dezember 2010 erhöhten sie sich um 2,3%. Ohne Berücksichtigung von
Energie lagen die Erzeugerpreise im Januar 2011 um 4,0% höher als im
Januar 2010. Gegenüber Dezember 2010 stiegen sie um 0,6%.
Bei den Hauptenergieträgern zeigten die Mineralölerzeugnisse
gegenüber dem Vorjahresmonat die höchste Preisveränderung. Sie
kosteten im Januar 2011 insgesamt 16,2% mehr als im Januar 2010
(Flüssiggas als Kraft- oder Brennstoff + 45,8%, leichtes Heizöl +
30,7%, Dieselkraftstoff + 15,7%, Motorenbenzin + 9,2%). Im
Vormonatsvergleich stiegen die Preise für Mineralölerzeugnisse um
3,2% (leichtes Heizöl + 5,7%, Flüssiggas als Kraft- oder Brennstoff +
4,6%, Dieselkraftstoff + 2,7%, Motorenbenzin + 1,8%).
Die Preise für Erdgas waren im Januar 2011 um 12,3% höher als ein
Jahr zuvor (+ 1,2% gegenüber Dezember 2010). Für Haushalte war Erdgas
3,2% teurer als im Vorjahresmonat (+ 1,1% gegenüber Dezember 2010).
Ortsgasversorgungsunternehmen, die Erdgas an unterschiedliche Typen
von Endverbrauchern absetzen, mussten 16,9% mehr bezahlen (+ 1,0%
gegenüber Dezember 2010).
Für elektrischen Strom lagen die Preise über alle Abnehmergruppen
hinweg betrachtet 5,9% höher als im Januar 2010. Gegenüber Dezember
2010 stiegen die Preise um 3,1%. Für Haushalte war Strom 7,1% teurer
als im Januar 2010, allein gegenüber Dezember 2010 legten die Preise
um 5,0% zu.
Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht,
verarbeitet oder umgewandelt werden) waren im Vergleich zum Januar
2010 um 7,6% teurer (+ 1,2% gegenüber Dezember 2010). Die Preise
erreichten damit einen neuen Höchststand. Zu der hohen
Veränderungsrate trugen vor allem die Preise für Metalle bei. Sie
lagen um 20,5% höher als im Januar 2010 (+ 2,0% gegenüber Dezember
2010). Getreidemehl kostete 52,3% mehr als im Januar 2010 (+ 7,7%
gegenüber Dezember 2010), Futtermittel für Nutztiere waren 37,6%
teurer (+ 5,4% gegenüber Dezember 2010).
Die Preise für Verbrauchsgüter lagen im Januar 2011 um 2,8% höher
als im Januar 2010 und erreichten damit wieder den bisherigen
Höchststand vom August 2008. Gegenüber Dezember 2010 stiegen sie um
0,2%. Nahrungsmittel waren 5,3% teurer als im Vorjahresmonat (+ 0,3%
gegenüber Dezember 2010). Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 13,2%
mehr als ein Jahr zuvor (+ 1,6% gegenüber Dezember 2010) – allein
Frucht- und Gemüsesäfte waren 32,3% teurer als im Januar 2010 (+ 3,7%
gegenüber Dezember 2010).
Auch im Bereich der Gebrauchsgüter (+ 1,1%) und Investitionsgüter
(+ 1,0%) zogen die Preise im Januar 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat
etwas stärker an.
Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise
gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im
Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen,
Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist.
Basisdaten und lange Zeitreihen können auch kostenfrei über die
Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0004) in die
GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.
Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte
(Inlandsabsatz)
Deutschland
Veränderung
gegenüber Veränderung
Jahr / Monat 2005 = 100 Vorjahres- gegenüber
zeitraum Vormonat
in %
2005 JD 100 4,4 –
2006 JD 105,4 5,4 –
2007 JD 106,8 1,3 –
2008 JD 112,7 5,5 –
2009 JD 108,0 – 4,2 –
2010 JD 109,7 1,6 –
2010 Januar 107,3 – 3,4 0,8
Februar 107,3 – 2,9 0,0
März 108,0 – 1,5 0,7
April 108,9 0,6 0,8
Mai 109,2 0,9 0,3
Juni 109,9 1,7 0,6
Juli 110,4 3,7 0,5
August 110,4 3,2 0,0
September 110,7 3,9 0,3
Oktober 111,1 4,3 0,4
November 111,3 4,4 0,2
Dezember 112,1 5,3 0,7
2011 Januar 113,4 5,7 1,2
JD = Jahresdurchschnitt
Weitere Auskünfte gibt:
Gerda Gladis-Dörr, Telefon: (0611) 75-2750,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de