Im Interview zu aktuellen Entwicklungen in der
europäischen Finanzkrise geht Jürgen Kaiser, politischer Koordinator
des Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de, auf verfehlte
Lösungsansätze und Versäumnisse vor allem der deutschen und
französischen Regierungen im Umgang mit der Verschuldung
Griechenlands ein. Ein Auszug aus dem Interview:
erlassjahr.de: Das griechische Parlament hat in der vergangenen
Woche ein Sparpaket im Wert von 70 Milliarden Euro verabschiedet –
ist der griechische Staat damit aus der Krise?
Jürgen Kaiser: Nein, damit gerät der griechische Staat erst noch
weiter in die Krise. Ein Sparpaket wird bedeuten, dass die
griechische Wirtschaftsleistung schrumpft. Da aber Schuldenstand und
Schuldendienst nicht reduziert werden, wachsen die
Schuldenindikatoren Griechenlands durch das Sparpaket wohl weiter.
erlassjahr.de: Was sollte Ihrer Meinung nach nun in der
Schuldenkrise passieren?
Jürgen Kaiser: Die Staatengemeinschaft, und besonders die
wichtigen Regierungen in der Euro-Zone, haben ein Jahr verschenkt um
die Krise zu lösen. Und zwar wirklich verschenkt: Man hätte im April
2010 eine Zahlungseinstellung Griechenlands erwirken können. Man
hätte die Griechen nicht finanziert und hätte dafür sorgen können,
dass sie ihre Zahlungen in einer geregelten Weise einstellen und man
hätte dann versuchen können, so schnell wie möglich ein umfassendes
Verfahren mit allen Gläubigern an einem Tisch auf den Weg zu bringen.
Das vollständige Interview steht unter http://bit.ly/oAPJz8 zum
Download bereit (Kurz-URL zur Internetseite www.erlassjahr.de, Datei
im pdf-Format).
Pressekontakt:
Text- und Bildanfragen: Sebastian Bonse, s.bonse@erlassjahr.de,
0178-54 89 827