Erklärung des DOSB zur geplanten Öffnung des Sportwettenmarktes

Zur geplanten Öffnung des
Sportwettenmarktes erklärt der DOSB:

Die heutige Entscheidung der Ministerpräsidenten für eine
kontrollierte Öffnung des Sportwettenmarktes geht in die richtige
Richtung. Wir begrüßen, dass die Ministerpräsidenten einerseits das
Lotteriemonopol unter verbesserten Bedingungen beibehalten und
andererseits die Sportwetten grundsätzlich öffnen wollen.

Allerdings bleiben einige Fragen offen, die jetzt bis zur
endgültigen Beschlussfassung im Juli zu klären sind:

– Die vorgesehene Höhe der Konzessionsabgabe an den Staat ist mit
16,66 Prozent im europäischen Vergleich nicht marktgerecht. Es
steht zu befürchten, dass sich die von Steueroasen wie Gibraltar
oder Malta operierenden Anbieter von der Höhe der Abgabe
abschrecken lassen und deswegen die gewünschte Kanalisierung in
den legalen Markt misslingt.

– Nach unserem Modell soll etwa ein Drittel der Einnahmen aus der
Sportwettenabgabe an den gemeinnützigen Sport gehen. Hierzu
fehlen bislang konkrete Angaben in den Eckpunkten.

– Die Limitierung der bundesweiten Konzessionen auf sieben
erscheint willkürlich und dürfte einer rechtlichen Überprüfung
kaum standhalten.

– Unverständlich ist die Ungleichbehandlung verschiedener
Werbeformen. So soll Trikot- und Bandenwerbung erlaubt sein,
TV-Werbung jedoch verboten.

Uneingeschränkt zu begrüßen ist, dass das Lotteriemonopol unter
verbesserten Bedingungen beibehalten werden soll.

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper sagt zur geplanten Öffnung des
Sportwettenmarktes: „Die Richtung des Weges stimmt, aber der
Rucksack, den die Ministerpräsidenten dem Konzessionsmodell
aufgebürdet haben, ist noch zu schwer. So dürfte das Ziel, die
Sportwetten staatlich kontrolliert zu öffnen, kaum zu erreichen
sein.“

Pressekontakt:
Deutscher Olympischer SportBund (DOSB)
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (0) 69 / 67 00 255
E-Mail: presse@dosb.de