Erdgas ist die Brückentechnologie für Deutschland/ Laufzeitverlängerung gefährdet zukunftsfähigen Umbau der Energieversorgung

Erdgas ist der einzige konventionelle
Energieträger, der als Brücke ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien
noch gebraucht wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie
des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace. Längere Laufzeiten
von Atomkraftwerken und der Neubau von Kohlekraftwerken erhöhen nicht
nur das Risikopotential dieser Technologien, sie gefährden auch
massiv den zukunftsfähigen Umbau der Energieversorgung in
Deutschland. Greenpeace fordert von der Bundesregierung ein
Energiekonzept, das einen verstärkten Einsatz von Erdgas in
Kraft-Wärme-Kopplung, eine Laufzeitverkürzung für Atomkraftwerke bis
2015 und einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2040 vorsieht.

„Wer behauptet, Atomkraft sei notwendig und unverzichtbar als
Brückentechnologie, der lügt“, sagt Andree Böhling, Energieexperte
von Greenpeace. „Gas ist der einzige Energieträger, der den Namen
`Brücke zu den Erneuerbaren Energien´ verdient. Atomkraftwerke sind
nicht nur gefährlich und teuer. Sie sind auch nicht flexibel regelbar
und torpedieren damit den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien.
Atomkraft gefährdet die Zukunft des Wirtschaftsstandortes
Deutschland.“

Die Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie
zeigt, dass der von allen gesellschaftlichen Gruppen gewünschte Umbau
unseres Energiesystems am besten durch einen verstärkten Einsatz von
Gas bei der Stromerzeugung funktioniert. Der dafür mögliche
Mehrbedarf des Brennstoffs lässt sich über Effizienzmaßnahmen im
Wärmesektor gewinnen, der aktuell einen Anteil von rund 70 Prozent am
Gasbedarf hat. Insgesamt sei mit einem deutlich geringeren
Gesamtbedarf an Erdgas und damit einer sinkenden Abhängigkeit von
Gasimporten zu rechnen.

Anders als Uran und Kohle vereint Gas eine Vielzahl von Vorteilen
auf einem einzigen Energieträger. Gaskraftwerke gleichen
Stromschwankungen bei Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne
perfekt aus, da sie flexibel regelbar sind. Sie eignen sich
hervorragend zur Kraft-Wärme-Kopplung, sind hoch effizient und
verringern dadurch Brennstoffkosten und Importabhängigkeit. Die nur
halb so hohen Baukosten von Gas- gegenüber Kohlekraftwerken führen
dazu, dass sie auch bei geringer Auslastung wirtschaftlich arbeiten.
Gleichzeitig stoßen sie nur halb so viel klimaschädliches
Kohlendioxid aus. Daher setzen auch die Energieszenarien von
Umweltbundesamt, Umweltministerium und dem Umweltrat (SRU) auf Erdgas
als Brückentechnologie.

„Die Planungen der großen Stromkonzerne gehen weiter in die
falsche Richtung. Statt Neubau von über 20 Kohlekraftwerken und
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke braucht Deutschland
Erneuerbare Energien und neue Gaskraftwerke, die insbesondere in
Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden. Sonst drohen enorme
Fehlinvestitionen und ein Desaster beim Klimaschutz“, so Böhling.
„Das Energiekonzept der Bundesregierung muss jetzt die Bedingungen
setzen, damit Gas als Brücke optimal genutzt werden kann.“

Die Studie im Internet: http://gpurl.de/gasbruecke

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Für Rückfragen erreichen Sie Andree Böhling unter Tel. 0151-180533
82 oder Pressesprecher Jan Haase unter Tel. 0171-87006 75. Weitere
Informationen unter www.greenpeace.de