ENTSORGA-Magazin: Mineralöl-Rückstände aus Recyclingkarton gelangen in Lebensmittel

Wie das ENTSORGA-Magazin (Verlagsgruppe
Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) in seiner jüngsten Ausgabe
schreibt, sind viele Lebensmittel mehr als zulässig mit Mineralöl
verunreinigt. Diese Aromaten dringen aus der Verpackung – vor allem
aus rezyklierter Ware – in die Lebensmittel.

Allein in Deutschland verarbeitet die Industrie über 15 Millionen
Tonnen Altpapier und Altpappe im Jahr. Untersuchungen Schweizer
Chemiker könnten diesen gut geschmierten Kreislauf ins Stocken
bringen. Aus Recyclingkarton gelangen aromatenhaltige Mineralöle in
die Nahrungsmittel – und zwar mehr, als gut ist.

Schweizer Wissenschaftler untersuchten unbedruckte Pappschachteln,
bedruckte Verpackungen und 119 verschiedene Lebensmittel. Ihre
Messungen konzentrierten sie dabei auf Öle mit einer Kettenlänge bis
zu 24 Kohlenstoff-Atomen. Die gemessenen Ölgehalte der
Recyclingverpackungen schwanken stark – von 50 mg/kg bis 1098 mg/kg.
Deutlich weniger belastet waren Schachteln aus Frischfaserkarton.
Hier schwanken die Werte zwischen 19 mg/kg und 112 mg/kg.

Über die Toxizität der gefundenen Öl-Spuren beim Menschen weiß man
noch wenig. Die enthaltenen Aromaten ähneln jedoch chemisch den
Polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), unter denen sich potente
Krebserreger befinden. Lebensmittel dürfen im Prinzip keine
technischen, aromatenhaltigen Öle enthalten. Allerdings gibt es
bislang nur für aromatenfreie gesättigte Mineralöle einen Richtwert.

Quelle der Ölspuren ist nicht die Faser selbst. Vielmehr stammt
das Mineralöl aus den Druckfarben – zum einen aus dem Druck auf der
Schachtel, zum anderen indirekt aus den Farbresten im rezyklierten
Altpapier. Die meisten Druckfarben enthalten Mineralöle als
Lösemittel für die Pigmente. Damit sich vor allem die gelben und
schwarzen Farben gut lösen, werden dem Lösemittel Aromaten
beigemischt. Zeitungen enthalten daher rund drei Gramm Mineralöl pro
Kilogramm mit rund 20 Prozent Aromaten.

Das neue ENTSORGA-Magazin erscheint am 15. Oktober 2010.

Kontakt: Martin Boeckh / Redaktionsleitung ENTSORGA-Magazin /
Telefon 069 7595-1541 / E-Mail entsorga@online.de / Internet
www.entsorga-magazin.de

14. Oktober 2010

Pressekontakt:
Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag
dfv Unternehmenskommunikation
Birgit Clemens
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt/Main
Telefon: 069 / 7595 – 2051
Fax: 069 / 7595 – 2055
E-Mail: presse@dfv.de