Entscheidende Kriterien zur Entwicklung widerstandsfähiger und zuverlässiger Netzwerke

Die hohe und zuverlässige Verfügbarkeit des Datennetzwerks ist für
die Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich. Dennoch können sowohl
ungewöhnlicher, wenn auch legitimer Nutzen, böswillige Angriffe,
Unfälle, menschliche Irrtümer und auch technische Fehler auf
niedriger Ebene den Netzzugang behindern. Das hat für die
Informationsgesellschaft schwerwiegende Folgen, da Netzwerke
buchstäblich überall mitwirken – sie liegen unserer Energie- und
Wasserversorgung zugrunde; E-Commerce und die gesamte Infrastruktur
kritischer Informationen wären ohne sie nicht denkbar. ENISA
(European Network and Information Security Agency), die Europäische
Agentur für Netz- und Informationssicherheit, stellt jetzt in ihrem
neuen Bericht (http://www.enisa.europa.eu/act/res/technologies/e2e)
die Systemdesign-Prinzipien für „End-to-End-Belastbarkeit“ auf
erweiterter Ebene, die sogenannte „e2e Resilience“, vor und zeigt
insbesondere, wie Netzwerke Konnektivität ermöglichen, wobei
besonderer Wert auf Qualität gelegt wird. Der e2e-Ansatz geht über
die reine Technologie hinaus und berücksichtigt auch
Standardisierungsbehörden und involvierte Politiker.

Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind besonders
erforderlich, wenn die Betreiber die Kontrolle über den normalen
Ablauf der Dinge verlieren, insbesondere wenn Vorfälle auftreten, auf
die die vorgesehenen Störungsmassnahmen nicht reagieren können und
die das Management destabilisieren. Dann muss das
Resilience-Management und das entsprechende Systemprinzipienalle
relevanten Faktoren berücksichtigen: den Endnutzer, den Kontext, in
dem sie das System benutzen, die Struktur der Organisation und die
Fähigkeit der Organisation, Belastbarkeit zu gewährleisten, und
letztendlich die Zuverlässigkeit der Gesellschaft, in der das System
operiert.

Der neue umfangreiche Bericht der Agentur (
http://www.enisa.europa.eu/act/res/technologies/e2e), der sich auf
öffentliche Netzwerke und Serviceleistungen konzentriert,
identifiziert die entscheidenden Kriterien für e2e Resilience. Er
liefert Informationen für Standardisierungs- und Regulierungsbehörden
zur Aktivierung und Handhabung der End-to-End-Belastbarkeit. Das
Konzept der e2e Resilience beschränkt sich in diesem Bericht nicht
nur auf die Netzwerkebene, sondern geht von einem anderen
ganzheitlichen Ansatz aus. Dieser erweiterte Ansatz von e2e
Resilience wird durch eine Kombination von Prävention, Schutz,
Reaktion und Reaktionsprozeduren erreicht, unabhängig davon, ob die
einzelnen Faktoren technischer, organisatorischer oder sozialer Natur
sind.

Der Geschäftsführende Direktor der Agentur, Prof. Udo Helmbrecht
(http://www.enisa.europa.eu/media/press-releases/prs-in-german/200910
16NeuerED%20DE.pdf), kommentiert:

„Dieser Bericht stellt Prinzipien vor, mit deren Hilfe
zuverlässige Netzwerke für End-to-End-Datenverkehr entwickelt werden
können, was für die nationalen Regulierungsbehörden von grossem
Nutzen ist.“

Im Einzelnen verlangt der Bericht für zuverlässige
End-to-End-Prinzipien:

– Reaktionsfähigkeit zur Handhabung aller Arten von Vorfällen,
von der kleinsten Störung bis zu extremen Angriffen

– Reaktionsfähigkeit sowohl in Situationen, die mithilfe der
regulären Reaktionsmassnahmen für alltägliche Vorfälle gehandhabt
werden können, als auch in komplexen Krisensituationen, wenn
alltägliche Reaktionsprozeduren nicht ausreichen

Der Bericht legt auch eine umfassende Definition für ein
widerstandsfähiges und zuverlässiges System fest:

Ein widerstandsfähiges System ist zuverlässig, wenn:

– Eine widerstandsfähige Infrastruktur unter Berücksichtigung
aller relevanten Komponenten hohe Verfügbarkeit gewährleistet

– Ein widerstandsfähiges System betriebliche Kontinuität und
Management bei unvorhergesehenen oder unerwarteten Risiken
gewährleistet

– Ein widerstandsfähiges System ein Sicherheitsniveau bietet, das
der Sensibilität der übermittelten Informationen gerecht wird

– e2e Resilience verlangt Widerstandsfähigkeit und
Zuverlässigkeit in Bezug auf alle Komponenten der Infrastruktur

Der Bericht beschreibt ausserdem Good-Practice-Kriterien für
widerstandsfähige und zuverlässige Systeme, die von den
Standardisierungsbehörden und involvierten Politikern berücksichtigt
werden sollten.

Politischer Rahmen: Die Bedeutung der Widerstandsfähigkeit und
Zuverlässigkeit wird in Digital Agenda ( http://ec.europa.eu/informat
ion_society/digital-agenda/documents/digital-agenda-communication-en.
pdf) unter Punkt 2.2 betont – hier wird die Bedeutung der
interaktiven Funktionsfähigkeit von IT-Produkten und
Serviceleistungen, die für die Entwicklung einer wahrhaft digitalen
Gesellschaft mit entsprechenden Standrads notwendig ist,
hervorgehoben. Dies wird auch zum Beispiel in der Deklaration von
Granada gefordert ( https://www.enisa.europa.eu/media/news-items/gran
ada-non-paper/at_download/file).

Bitte lesen Sie den vollständigen Bericht:
http://www.enisa.europa.eu/act/res/technologies/e2e

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Pressekontakt:
CONTACT: Interviews: Ulf Bergstrom, Pressesprecher,
ENISA,press@enisa.europa.eu, Mobil: +30-6948-460143, oder Slawomir
Gorniak,Experte, +30-6970015163, slawomir.gorniak@enisa.europa.eu