
Rechtsanwalt Dr. Gerhard Strate hatte am 18.3.2019 im Namen und
Auftrag der Geschäftsführer der in Thailand ansässigen und bis zur
Einstellung der Produktion im Dezember mit der Herstellung von
Schmuckwaren für die Elumeo SE befassten PWK Jewelry Company Ltd.
(PWK) gegen drei geschäftsführende Verwaltungsratsmitglieder der
Elumeo SE Strafanzeige wegen Betruges und wegen Untreue erstattet.
Dazu erklärt er Folgendes:
„Die PWK ist eine Tochtergesellschaft der in Hongkong ansässigen
Silverline Distribution Ltd. (Silverline), die ihrerseits eine
Tochtergesellschaft der Elumeo SE ist. Die Produktion des von Berlin
aus verkauften Schmucks fand in Chanthaburi/Thailand in einer
Produktionsstätte mit 750 Mitarbeitern statt. Bis zum 31.7.2018 waren
bei der PWK aufgrund von Warenlieferungen an Unternehmen der
Elumeo-Gruppe Zahlungsansprüche gegen Silverline von insgesamt 36,26
Mio. Euro offen. Forderungen in dieser Höhe waren zustande gekommen,
weil PWK für die produzierte Ware nicht die vertraglich vorgesehenen
Lieferpreise ausgezahlt bekommen hatte, sondern stattdessen lediglich
auf Anforderung einzelne Geldbeträge überwiesen erhielt, die PWK zur
Begleichung angefallener Produktionskosten – wie etwa für das fällige
Arbeitsentgelt der Belegschaft oder für fällige Stromrechnungen –
benötigte.
Im Sommer 2018 verschlechterte sich die Liquiditätslage sowohl bei
der Elumeo SE als auch bei der thailändischen PWK. Ein durch die
Berliner Sparkasse der Elumeo SE gewährtes Darlehen wurde nicht
verlängert. Das Verwaltungsratsmitglied Fischer entwarf darauf hin
„Cashflow-Szenarien“. Ein Kunstgriff, um die Bilanz der Elumeo SE zu
verschönern, war es, sich kurzerhand der Schulden gegenüber der
(Enkel-)Tochtergesellschaft PWK zu entledigen. Dazu diente eine
zwischen dem (neu eingesetzten) Geschäftsführer der Silverline und
der Juwelo Deutsch-land GmbH (Juwelo – einer weiteren
Tochtergesellschaft der Elumeo SE) am 6.9.2018 vereinbarte
„Nachrangigkeitsabrede“, die dazu führte, dass sämtliche über
Silverline weitergegebenen Forderungen der PWK an die Juwelo (bzw.
die Elumeo SE) konzernrechtlich auf unbestimmte Zeit nicht mehr
bedient zu werden brauchten.
Trotz der Nachrangigkeitsabrede, die dazu führte, dass nicht nur
alle alten Forderungen, sondern auch neu entstehende Forderungen der
PWK gegen die Firmen der Elumeo-Gruppe auf unabsehbare Zeit nicht
mehr bedient zu werden brauchten, bestellte am 17.9.2018 das
Verwaltungsratsmitglied Jarmuske für die Juwelo eine weitere
Schmucklieferung bei der PWK, die von Thailand aus am 24.9.2018 nach
Berlin geliefert und mit 347.408,78 Euro fakturiert wurden. Die
Schmucklieferung wurde durch die Juwelo in Empfang genommen, in der
Folge aber nicht bezahlt.
Dass es sich hierbei um einen Betrug zum Nachteil der PWK handelt,
liegt auf der Hand. Dass diese Rechnung der PWK bis heute nicht
bezahlt wurde, ist unstreitig. Gegenteiliges behauptet auch nicht die
Staatsanwaltschaft Berlin. Dennoch hat sie mit Verfügung vom
24.9.2019 das Ermittlungsverfahren gegen die verantwortlichen
Verwaltungsratsmitglieder der Elumeo SE eingestellt. Ein Tatverdacht
bestehe nicht. Sie beruft sich hierbei auf angeblich andere Zahlungen
(auf andere Ansprüche und in nicht ausreichender Höhe), die aus der
Elumeo-Gruppe an die PWK geflossen seien. Das ist nicht
nachzuvollziehen.
Die Einstellung des Verfahrens ist skandalös.
Die Anzeigeerstatter werden dies nicht hinnehmen und haben durch
den Unterzeichner bereits Beschwerde eingelegt. Sie müssen als
Geschäftsführer der PWK aufgrund des Konkurses der PWK nach
thailändischem Recht mit langen Haftstrafen rechnen. Die Insolvenz
der PWK ist allein auf die Geschäftspolitik der Elumeo SE
zurückzuführen.“
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