Direktinstitute entwickeln sich im
Firmenkundengeschäft zu ernstzunehmenden Wettbewerbern von
Filialbanken. Die Electronic-Banking-Leistungen der Internetbanken in
Deutschland bewerten Unternehmen insgesamt mit der Schulnote „gut“ –
die Angebote klassischer Geldhäuser dagegen nur mit einer „Zwei
minus“. Besonders zufrieden sind die Firmenkunden mit kurzen
Antwortzeiten bei Datenübertragungen und der Aktualität der
Kontoinformationen. In beiden Punkten haben die Direktinstitute die
Nase vorn. Filialbanken schneiden im Kundenurteil deutlich schlechter
ab. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Electronic-Banking-Studie des
Hamburger Software- und Beratungshauses PPI AG in Zusammenarbeit mit
ibi research.
Die Studienergebnisse zeigen: Allein der direkte Kundenkontakt
dürfte für Filialbanken künftig nicht ausreichen, um den Vorsprung im
Firmenkundengeschäft langfristig zu halten. Für 63 Prozent der
Nicht-Direktbank-Kunden stellt der mangelnde persönliche Kontakt zu
Bankmitarbeitern kein Hindernis dar, um zu einem Institut ohne
Filialnetz zu wechseln. Für die große Mehrheit der Unternehmen
sprechen vor allem die günstigen Konditionen (88 Prozent) für eine
Direktbank. Sind die Angebote attraktiv, ist also durchaus die
Bereitschaft da, die Nähe zur Filiale komplett aufzugeben oder
zumindest um eine Bankbeziehung zu einem Direktinstitut zu ergänzen.
„Um im Firmenkundengeschäft auf lange Sicht keine Marktanteile zu
verlieren, sollten klassische Institute wachsam sein und genau
analysieren, wo sie im Electronic Banking von Direktbanken lernen
können“, rät Michael Lembcke, Bankexperte bei dem Software- und
Beratungshaus PPI. „Auf der anderen Seite ist das Angebot der
Direktinstitute an vielen Stellen durchaus noch ausbaufähig.
Identifizieren Filialbanken diese Baustellen und optimieren hier die
eigenen Angebote, verschaffen sie sich wichtige Wettbewerbsvorteile.
Sie liefern Firmenkunden die ausschlaggebenden Argumente, warum sie
im Electronic Banking der bessere Ansprechpartner sind“, so Lembcke.
Einen möglichen Stellhebel bietet beispielsweise das Thema
Hilfestellungen und Support. Bei diesem Aspekt schneiden
Direktinstitute im Vergleich zu allen anderen angebotenen Leistungen
in der Kundenbewertung am schlechtesten ab. Viele Unternehmen
wünschen sich im Online-Bereich mehr Unterstützung, als sie derzeit
von ihrem Institut bekommen. Es gilt für die Banken also, nach
Ansatzpunkten zu suchen, wie sie ihren Firmenkunden im Electronic
Banking künftig noch stärker als bisher zur Seite stehen und sich
dabei von Direktinstituten abheben. Ähnliche Potenziale bieten sich
bei den Möglichkeiten, Transaktionen gegen Risiken abzusichern sowie
bei der Benutzerfreundlichkeit des Online-Angebots. Direkt- und
Filialinstitute liegen in diesen Punkten in der Kundenbewertung
derzeit gleichauf. Wenn die klassischen Banken Chancen zur
Verbesserung der eigenen Angebote identifizieren, können sie sich
einen Vorsprung gegenüber den Banken ohne Filialnetz erarbeiten.
—
Hintergrundinformationen
Für die Electronic-Banking-Studie wurden zum einen die Angebote von
45 in Deutschland tätigen Direktbanken analysiert, zum anderen 150
Unternehmen befragt. Die Studie ist Teil eines Studienzyklus zum
Electronic Banking. Weitere Informationen zu den vorangegangen
Experten- und Firmenkundenbefragungen zum Electronic Banking finden
Sie unter http://www.ppi.de/uploads/media/10-10-07_ibi_Direktbank-Stu
die_Summary.pdf.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 25 Jahren an den Standorten
Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die
Finanzbranche tätig. 2009 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen
320 Mitarbeitern 38,5 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank. In
der Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und
verlässliche Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und
absolute Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich
von der strategischen über die bankfachliche bis zur IT-Beratung.
Pressekontakt:
Torsten Laub
Faktenkontor GmbH
Tel: +49 (0)40 253 185-120
Fax: +49 (0)40 253 185-320
E-Mail: torsten.laub@faktenkontor.de