
Der Einstieg in die Textilindustrie bleibt
reizvoll. Obwohl mittlerweile beinahe jeder Haushalt hierzulande über eigenes
Equipment verfügt, ist die professionelle Textilpflege gefragt. Dabei wünschen
sich viele Verbraucher vor allem die Nähe zum Profi und einen umfassenden
Service. Im Privatkundengeschäft teilt sich das Textilreinigungsgewerbe aktuell
auf die chemischen Reinigungen sowie die Wäschereien auf. Derzeit gibt es in
Deutschland rund 5700 Betriebe, die sich auf die Textilpflege spezialisiert haben.
Das Umsatzvolumen des Marktes liegt bei knapp drei Milliarden Euro. Auf
Existenzgründer wartet in diesem Bereich also ein ausgeprägter Wettbewerb. Seit
Jahren bewegt sich insbesondere der Markt im gewerblichen Bereich der
Textilpflege auf einem weitgehend stabilen Niveau.
Personal bleibt größter
Kostenpunkt
Auf Existenzgründer in der Textilbranche
kommen enorme Kosten zu. Ist die Erstausstattung erst einmal angeschafft und
der Waschsalon eröffnet, nehmen die Personalkosten den größten Teil ein. In der
Textilpflege muss wie in sämtlichen anderen deutschen Branchen der vom
Gesetzgeber festgelegte Mindestlohn gezahlt werden. Dadurch machen die
Personalkosten später auch rund 40 Prozent aller Aufwendungen aus.
Bei der Planung des eigenen Unternehmens
sollten sich Gründer Zeit lassen. Sowohl die Definition der Leistung als auch
der Alleinstellungsmerkmale ist eine wichtige Grundlage, um den Textilservice
langfristig auf sichere Beine zu stellen. Viele Betriebe setzen in diesem
Bereich auf ein universelles und breit aufgestelltes Angebot. Dabei könnte
gerade mit einer konsequenten Spezialisierung ein gutes Alleinstellungsmerkmal
auf den Weg gebracht werden.
Sollen sämtliche Bereiche der Textilpflege in
dem eigenen Unternehmen abgedeckt werden, ist der Investitionsaufwand für
Gründer hoch, denn die professionelle Technik ist kostenintensiv. Langfristig
lohnen sich die Investitionen für die Jungunternehmer aber, da so Mietgebühren
und Provisionen vermieden werden können.
Erstausstattung für Gründungen in
der Textilpflege
Für das eigene Unternehmen in der Textilpflege
ist vor allem das richtige Equipment gefragt. Grundsätzlich braucht es
Industriewaschmaschinen und Trockner. Beide Geräte besitzen ein hohes
Fassungsvermögen und können damit große Mengen an Wäsche mit einem Waschgang
reinigen. Das vermeidet einen unkontrollierten Anstieg der Verbrauchskosten. Um
die Betriebskosten von Anfang an zu kontrollieren, sollte bei der Geräteauswahl
prinzipiell ein Blick auf die Verbrauchswerte bei Energie und Wasser geworfen
werden.
Eine weitere wichtige technische Grundlage ist
ein gutes Dampfbügelsystem, mit denen auch empfindliche Textilien schonend
geglättet werden können. Dampfbügelsysteme kombinieren Dampferzeuger, Bügelbrett
und Bügeleisen in einem Gerät. Sie vereinen damit auf kompaktem Raum
alle Geräte, die zum Bügeln und Glätten der Wäsche gebraucht werden. Große
Dampfbügelsysteme für den Einsatz in der professionellen Textilpflege
verursachen Investitionskosten von über 1000 Euro.
Die Finanzierung der Gerätschaften, die für
die Textilpflege gebraucht werden, sollte im besten Fall aus Eigenmitteln erfolgen. Alternativ kann
hier auf Mikrokredite zurückgegriffen werden, die es bei
verschiedenen Finanzinstituten gibt. Die Mikrokredite sind besonders
zinsgünstig, da sie vorrangig als Subvention für Gründer betrachtet werden. Vor
dem Start muss bei der Kommune eine Gewerbeanmeldung erfolgen. Diese macht
Gewerbebetriebe gewerbesteuerpflichtig, wobei es jährlich einen Freibetrag von
24.500 Euro gibt. Grundsätzlich sollte auch über den Abschluss einer
Betriebshaftpflichtversicherung nachgedacht werden.