
Vor einem Jahr wurden die ersten zwei Friedhöfe für die gemeinsame Beisetzung von Mensch und Tier eröffnet. Nun zieht der Betreiber, die Deutsche Friedhofsgesellschaft, eine erste Bilanz.
Die neue Beisetzungsform war am 9. Juni 2016 unter dem Namen „Unser Hafen“ vorgestellt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland noch nicht die Möglichkeit der gemeinsamen Bestattung von Mensch und Tier in einem Grab. Judith Könsgen, Leiterin der Friedhofsverwaltung sagte: „In den letzten 12 Monaten erlebten wir sehr viel Positives und Bewegendes, weil wir Menschen einen ganz besonderen letzten Wunsch ermöglichen konnten. Die Beisetzung von Mensch und Tier ist für viele Angehörige ein enormer Trost“, so Könsgen.
Bis heute wurden auf den Friedhöfen in Essen und Braubach (bei Koblenz) Beisetzungen im unteren zweistelligen Bereich ermöglicht. „Damit wird deutlich, dass sich der Friedhof Unser Hafen noch nicht alleine finanziell tragen kann“, so Könsgen, „wir werden aber weiterhin Gräber für 69 bzw. 92 pro Jahr anbieten, darin enthalten sind 6 bzw. 12 Grabplätze“. Schließlich sei das Projekt von dem Träger Deutsche Friedhofsgesellschaft mittelfristig angelegt und man wolle Menschen aus allen Einkommensschichten die neue Beisetzungsform ermöglichen. Gleichzeitig sucht die Friedhofsverwaltung Gemeinden als Kooperationspartner, um weitere Standorte des Friedhofes Unser Hafen zu eröffnen.
Auf dem Friedhof Unser Hafen werden zwei Grabarten angeboten. In dem sogenannten Freundschaftsgrab können mindestens eine Humanurne und bis zu fünf Tieren bestattet werden. Die Grabpflege ist in diesem Grab mit im Preis inkludiert.
In dem Familiengrab können bis zu 12 Urnen beigesetzt werden – vollkommen unabhängig davon, ob es sich um die Asche von Familienangehörigen oder von Haustieren handelt. Die Lage ist frei wählbar, das Grab kann frei gestaltet werden.