Ein Drittel der Landwirte hat Umsätze aus nicht landwirtschaftlichen Tätigkeiten

Landwirtschaftliche Betriebe tragen nicht nur
mit ihren klassischen landwirtschaftlichen Tätigkeiten zum Erhalt des
ländlichen Raums bei. Ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe
erwirtschaftete im Jahr 2010 Umsätze aus weiteren Tätigkeiten. Die
häufigsten Einkommensalternativen sind die Erzeugung erneuerbarer
Energien (42%), vertragliche Arbeiten (28%), zum Beispiel für
Kommunen oder andere Betriebe, sowie die Forstwirtschaft (24%).

Diese und weitere vorläufige Ergebnisse der Landwirtschaftszählung
2010 hat das Statistische Bundesamt (Destatis) heute auf einer
Pressekonferenz zum Thema „Wer produziert unsere Nahrungsmittel?
Aktuelle Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2010″ anlässlich der
„Internationalen Grünen Woche“ in Berlin vorgestellt.

Der Ökolandbau bleibt weiter auf Wachstumskurs, auch wenn der
Anteil der nach den Regeln des ökologischen Landbaus wirtschaftenden
Betriebe nur 5% beträgt. Im Jahr 2010 arbeiteten 16 200 Ökobetriebe
auf einer Fläche von rund 979 100 Hektar. Das ist seit 2007 eine
Flächensteigerung um 14% – im langfristigen Trend der letzten zehn
Jahre verdoppelte sich die Fläche sogar.

Zur Entlastung kleinerer Betriebe wurden zur
Landwirtschaftszählung 2010 die eine Auskunftspflicht begründenden
Erfassungsgrenzen deutlich heraufgesetzt. Um dennoch belastbare
Aussagen über Entwicklungen in der Landwirtschaft treffen zu können,
wurden Vergleichswerte für ausgewählte Ergebnisse der
Agrarstrukturerhebung 2007 unter Berücksichtigung der höheren
Erfassungsgrenzen berechnet und den dargestellten Zeitvergleichen
zugrunde gelegt.

In Deutschland gab es im Jahr 2010 knapp 300 700
landwirtschaftliche Betriebe. Das sind rund 7% weniger als 2007, dem
Jahr der letzten Agrarstrukturerhebung. Im gleichen Zeitraum nahm die
landwirtschaftlich genutzte Fläche aber nur geringfügig ab. Insgesamt
bewirtschafteten die Betriebe rund 16,8 Millionen Hektar
landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die durchschnittliche
Betriebsgröße stieg von 52 Hektar (2007) auf 56 Hektar (2010). Damit
besteht der Trend zu weniger, aber größeren Betrieben weiter.

Wie die Betriebszahl sank auch die Zahl der landwirtschaftlichen
Arbeitskräfte – seit 2007 ging sie um 5% zurück. In Deutschland waren
somit im Jahr 2010 rund 1,1 Millionen Arbeitskräfte in der
Landwirtschaft tätig. Mehr als die Hälfte, 568 200 Personen, waren
Familienarbeitskräfte. Weiterhin arbeiteten 195 500 ständig
angestellte Arbeitskräfte und 334 000 Saisonarbeitskräfte in der
Landwirtschaft.

Weitere Informationen zu Größe und Struktur landwirtschaftlicher
Betriebe, deren Flächenbewirtschaftung und Viehhaltung, zu speziellen
Bodenbearbeitungsverfahren und Stallhaltungsformen sowie zur Nutzung
erneuerbarer Energien finden Sie in den detaillierteren Ergebnissen
zur Landwirtschaftszählung 2010, die Sie unter
www.destatis.de/lwz2010 abrufen können. Sie finden hier ebenfalls den
ausführlichen Qualitätsbericht für die Landwirtschaftszählung.

Weitere Unterlagen zur Pressekonferenz finden sie im Internet
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Helga Zepuntke,
Telefon: (0611) 75-8660,
www.destatis.de/kontakt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de