Heute hat das Präsidium des Water Supply and
Sanitation Collaborative Council (WSSCC) die Professorin Anna
Tibaijuka, vorher Executive Director von UN-HABITAT, zu seiner neuen
Vorsitzenden gewählt. WSSCC (www.wsscc.org) ist ein Zusammenschluss
von Mitgliedern aus verschiedenen Sektoren, die dem Ziel verpflichtet
sind, das Leben armer Menschen weltweit zu verbessern, indem deren
Zugang zu einfachen sanitären Anlagen, guter Hygienepraxis und
sicherer Trinkwasserversorgung verbessert wird. Prof. Tibaijuka wird
die Nachfolgerin von Dr. Roberto Lenton, dessen zweite und damit
letzte Amtszeit im März 2011 ausläuft.
„Wir leben in einer Welt mit inakzeptabler Ungleichheit“, so Prof.
Tibaijuka. „Zwei Drittel der Weltbevölkerung hält den Zugang zu einer
Toilette für selbstverständlich. Ein Drittel der heute lebenden
Menschen jedoch – 2,6 Milliarden Menschen, von denen die meisten in
Afrika und Südasien leben – haben keinen Zugang zu einfachen
sanitären Anlagen, und 0,9 Milliarden mangelt es an hygienisch
einwandfreiem Trinkwasser. Diese Ungleichheit möchte ich bekämpfen.“
Prof. Tibaijuka wuchs im ländlichen Tansania auf und hat die
Auswirkungen schlechter sanitärer Anlagen und Hygiene auf die
Gesundheit und das wirtschaftliche Wohlergehen einer Gemeinschaft
unmittelbar miterlebt. Sie hat auch die Vorteile gesehen, die aus
kleinen Veränderungen erwachsen: Die Installation einer getrennten
Toilette in einer Schule kann die Präsenz der Mädchen erhöhen; durch
Bereitstellung von Seife und Wasser zum Händewaschen lässt sich die
Verbreitung von Durchfall, der zweithäufigsten Todesursache bei
Kindern unter fünf Jahren, senken, und die Versorgung mit sauberem
Trinkwasser hilft dabei, ein Ausbrechen von durch mangelnde
Wasserhygiene bedingten Krankheiten wie Cholera zu reduzieren.
Jüngste Analysen der Fortschritte bei der Umsetzung der
Millennium-Entwicklungsziele haben ergeben, dass der Zugang zu
sanitären Anlagen das MZ ist, das im subsaharischen Afrika am
wenigsten und international, nach der Ernährung, am zweitwenigsten
verfolgt wird. „Wir sind erfreut, dass Prof. Tibaijuka die
Herausforderung angenommen hat, den WSSCC zu leiten und die
verhandelten Ziele in Bezug auf sanitäre Anlagen und Hygiene
anzugehen“, so der scheidende Vorsitzende Dr. Roberto Lenton. „Für
diese Themen sind Menschen mit Kampfgeist vonnöten, und sie hat
bereits unter Beweis gestellt, dass sie eine starke
Führungspersönlichkeit ist – respektiert in ihrem Heimatland, in ganz
Afrika und auch weltweit.“
Prof. Tibaijuka beabsichtigt, in ihrer Rolle als Vorsitzende des
WSSCC ihre Erfahrungen und ihr Kontaktnetzwerk in Politik,
Wirtschaft, akademischen Kreisen und innerhalb des UN-Systems zu
nutzen, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer konzertierten
Aktion zu schärfen. Unter ihrem Vorsitz strebt der WSSCC an, sein
derzeitiges Wachstum fortzusetzen, insbesondere beim Global
Sanitation Fund, einem WSSCC-Programm, das den Einsatz für die
Einrichtung sanitärer Anlagen in vielen der ärmsten Regionen der Welt
unterstützt.
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