Düstere Aussichten: Kurzzeitpflege zeigt bereits heute die Versorgungslücken von morgen / bpa fordert konkrete Unterstützung der Landesregierung für Pflegeeinrichtungen und Dienste

Weil Pflegeeinrichtungen sich bemühen, die
starren Anforderungen des Landes an Einzelzimmer- und Fachkraftquote
zu erfüllen, verschwinden in Nordrhein-Westfalen derzeit dringend
benötigte Kurzzeitpflegeplätze und zunehmend auch
Langzeitpflegeplätze. Viele stationäre Pflegeeinrichtungen bauen
Kurzzeitpflegeangebote zugunsten der ebenso dringend benötigten
Langzeitpflegeplätze ab. „Familien, die eine vorübergehende
Entlastung suchen, bekommen notgedrungen schon heute einen
Vorgeschmack auf die Versorgungsengpässe der Zukunft“, warnt der
nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater
Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) Christof Beckmann.

Gleichzeitig gerieten Angehörige auch zu Hause unter Druck, weil
viele Pflegedienste aufgrund des Fachkräftemangels schon heute keine
neuen Patienten mehr annehmen könnten, so Beckmann. „Das Land hat die
drohende Unterversorgung mit Pflegeangeboten viel zu spät erkannt und
steuert nun nicht schnell genug wirksam dagegen“, kritisiert der
bpa-Landesvorsitzende. Diese Entwicklung könne man nur schwer wieder
in den Griff bekommen.

Zwar unternähmen die Träger alles, um den Fachkräftebedarf zu
decken, dies allein werde die Probleme aber nicht lösen, so Beckmann.
„Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde fast verdoppelt, wir
qualifizieren in unserem Projekt Care for Integration höchst
erfolgreich zugewanderte Menschen zu Pflegekräften weiter und werben
auch im Ausland Kräfte an. Trotzdem ist vonseiten der Landesregierung
die Bereitschaft erforderlich, die pflegerische Versorgung der
Menschen in NRW durch mehr Gestaltungsräume für die
Pflegeeinrichtungen zu sichern.“ Vor allem sei die starre Anwendung
der Einzelzimmer- und Fachkraftquote im Land zu überdenken, da sich
schon jetzt Unterversorgung zeige, zunächst bei der Kurzzeitpflege.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.600 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0211/311 39 30, www.bpa.de

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