DPhV zum OECD-Bericht „Education at a glance“: Schwarzmalen hilft nicht weiter!

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hält die
Pauschalkritik am deutschen Bildungswesen, wie sie aus der neuen
OECD-Studie „Education at a glance“ hervorgeht, für überzogen und ist
sich darin mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW Köln) einig.
Das Institut hatte dem OECD-Bildungsbericht vorgeworfen, einerseits
die rapide Erhöhung der Hochschulabsolventenquoten von 2000 (16
Prozent) bis 2009 (31 Prozent) nicht zur Kenntnis zu nehmen sowie zu
negieren, dass in Deutschland gerade über die duale Ausbildung und
die Berufliche Bildung hohe Kompetenzen aufgebaut werden. Eine
Krankenschwester in Deutschland habe mindestens gleich hohe
Kompetenzen wie ihre Kollegin in den USA, obwohl hierzulande dazu
kein Studium nötig ist.

Der Bundesvorsitzende des DPhV, Heinz-Peter Meidinger, kritisierte
die undifferenzierte Orientierung der OECD an Studierendenquoten,
während Qualitätsaspekte wie etwa die statistisch signifikante
Verbesserung der PISA-Ergebnisse in Deutschland von 2000 bis 2009
kaum gewürdigt werde. So gehöre Deutschland zu den ganz wenigen
Staaten im PISA-Vergleich, die sich aus dem Mittelfeld in das obere
Drittel vorgearbeitet hätten. Eigenartig sei ferner, so der
Verbandsvorsitzende weiter, dass die OECD einerseits die
Studierendenquoten als zu gering kritisiert, gleichzeitig aber auch
feststellt, dass im Vergleich zum Primarbereich für Studierende zu
viel ausgegeben wird.

„Natürlich gibt es nach wie vor Defizite und
Optimierungsmöglichkeiten im deutschen Bildungswesen. Die
undifferenzierte Pauschalkritik von Herrn Schleicher nährt aber den
Verdacht, dass diese politisch-ideologisch und nicht sachlich
motiviert ist“, so Meidinger.

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