Die hausärztliche Versorgung auf dem Land braucht
lebensrettende Maßnahmen. Wenn es richtig schlecht läuft, dann sinkt
die Zahl der Hausarzt-Praxen in Dithmarschen von momentan 96 um 40
Prozent in den kommenden zehn Jahren. Mit der „Operation Nachwuchs“
wollen die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel sowie
niedergelassene Ärzte gegensteuern. Kernstück der Idee ist ein
„Rundum-Sorglos-Paket“, wie es Harald Stender, der Geschäftsführer
der Westküstenkliniken, nennt. Anders als sonst üblich, erhalten die
angehenden Hausärzte einen Vertrag über die volle Weiterbildungszeit
sowie durchgängig die tarifliche Vergütung. Zudem organisiert das
Westküstenklinikum die einzelnen Abschnitte der Ausbildung. Sonst
müssten sich die jungen Ärzte nicht nur die Klinik, sondern auch die
Hausarzt-Praxis selber suchen und dort auch noch das Gehalt selber
aushandeln, so Stender. Das WKK handelt als Wirtschaftsunternehmen
nicht uneigennützig. Der Grund: Je weniger Hausärzte in Dithmarschen
erreichbar sind, desto häufiger wenden sich die Patienten an die
Kliniken. Das wiederum führt zu einer Überlastung der Klinik-Ärzte.
Hinzu kommen finanzielle Folgen: Wenden sich Patienten für ambulante
Leistungen ans Klinikum, weil Hausarzt oder Anlaufpraxis nicht
erreichbar waren, werden die Kosten von den Kassen teilweise nicht
übernommen.
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