„Digitale“ Schiene? Technologien sind da, kollaboratives Denken und Prozesse fehlen noch (FOTO)

„Digitale“ Schiene? Technologien sind da, kollaboratives Denken und Prozesse fehlen noch (FOTO)
 

Die Digitalisierung des Schienenverkehrs steckt noch
in den Kinderschuhen. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie der
Management- und Technologieberatung BearingPoint. Der Sektor sieht die
Digitalisierung zwar als klare Notwendigkeit für die Zukunft, ist aber
unterschiedlich weit bei der Umsetzung. Auch die Vorstellungen davon, was, wie
und mit wem genau digitalisiert werden soll, gehen unter den Beteiligten teils
stark auseinander. BearingPoint-Experte Alexander Schmid: „Der Bahnsektor steht
angesichts der Klimadebatte weltweit unter immensem Erwartungsdruck. Nur wer
jetzt echtes Change Management betreibt, kann die Bahn ins digitale Zeitalter
führen.“

Im Zuge der weltweiten Debatte um die Begrenzung des Klimawandels steht die Bahn
als umweltfreundliches Verkehrsmittel im Fokus der politischen Agenda:
Günstigere Fahr- und Trassenpreise sowie Investitionen in den Netzausbau sollen
die Bahn zukünftig attraktiver machen – so hat es die Bundesregierung kürzlich
in ihrem Klimaschutzprogramm beschlossen. Dabei ist die Digitalisierung der
Schiene entscheidend: Mithilfe neuer Technologien, moderner Datennutzung sowie
einer zielgerichteten IT-Strategie kann die Bahn als emissionsarmes
Fortbewegungsmittel mehr Personen- und Güterverkehr von der Straße auf die
Schiene verlagern.

Alexander Schmid, Partner bei BearingPoint: „Der Bahnsektor steht angesichts der
Klimadebatte weltweit unter immensem Erwartungsdruck. Die Bahn soll schneller,
günstiger und pünktlicher werden – Ziele, die nur mit konsequenter
Digitalisierung umzusetzen sind. Nur wer jetzt echtes Change Management
betreibt, kann die Bahn ins digitale Zeitalter führen.“

BearingPoint hat aktuell in einer internationalen Studie untersucht, wie und wo
die Digitalisierung die Schieneninfrastruktur effizienter machen kann. Dabei
wurden die Studienteilnehmer aus zehn europäischen Ländern sowohl nach
Optimierungspotenzial bei Planung und Bau als auch in der Anlageninstandhaltung
befragt.

Lange Prozesse und ineffektives Arbeiten behindern Digitalisierung in der
Planung

73 Prozent der Befragten geben demnach in der Umfrage an, dass in
Planungsprozessen geeignete Datenmodelle und Planungswerkzeuge eingesetzt
werden. Als hinderlich schätzen die Befragten jedoch ineffektives Arbeiten und
Doppelarbeiten (89 Prozent) sowie zu lange Planungsprozesse (81 Prozent) ein. 62
Prozent geben darüber hinaus an, dass Planungsunterlagen oft nicht aktuell seien
oder gar nicht zur Verfügung stünden. Danach gefragt, ob aktuelle Trends und
Technologien bereits in den Planungs- und Bauprozessen verankert seien, ergeben
sich starke Unterschiede zwischen den Beteiligten: Während Vertreter von
Bauunternehmen (60 Prozent) und IT- sowie Software-Anbietern (57 Prozent)
überdurchschnittlich zustimmen, fallen die Eisenbahninfrastrukturunternehmen mit
26 Prozent deutlich zurück.

Nach den wichtigsten Maßnahmen und Faktoren für die Verankerung digitaler
Lösungen und Prozesse befragt, geben 100 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass
eine Offenheit für digitale Lösungen sowie eine positive Fehlerkultur essenziell
seien. 95 Prozent glauben, dass die Strategie, das Management und die
Geschäftskultur auf die digitale Transformation ausgerichtet sein sollten. Als
größte Hürden bei der Implementierung digitaler Lösungen werden hingegen der
Mangel an digitalem Fachwissen und Fachkräften (89 Prozent) oder die fehlende
partnerschaftliche Kultur zwischen einzelnen Geschäftspartnern (64 Prozent)
wahrgenommen.

Digitalisierung in der Instandhaltung: viel Papier statt neuer Technologien

Bei der Instandhaltung des bestehenden Schienennetzes sehen die
Umfrageteilnehmer vor allem den hohen Anteil an Papierarbeit kritisch (86
Prozent). Innovative Technologien zur Ãœberwachung der Infrastruktur stehen noch
am Anfang. So geben 36 Prozent an, bereits mit automatisierter
Datenvisualisierung, zum Beispiel bei Weichen, zu arbeiten. 32 Prozent nutzen
jeweils Algorithmen für vorausschauende Fehleranalysen oder sensorbasierte
Ferndiagnosen zur Früherkennung von Störungen.

Zusammenfassend belegt die Studie, dass der Wunsch nach einer schnellen
Digitalisierung des Bahnsektors in der Branche zwar groß ist, die regionale und
divisionsübergreifende Skalierung und Vernetzung jedoch noch bevorsteht.
Hauptgrund für die Verzögerung in der Umsetzung ist unter anderem die
unterschiedliche digitale Reife der einzelnen Stakeholder im
Eisenbahninfrastruktur-Management.

Alexander Schmid kommentiert abschließend: „Digitalisierung des
Schienenverkehrs? Im Fußball würde man sagen: Der Ball liegt auf dem
Elfmeterpunkt und das Tor ist leer. Sicherer Erfolg. Ãœbertragen auf die Bahn:
Feststehendes Streckennetz und überschaubares Digitalisierungsfeld, klare
Zielvorgaben unter nachvollziehbaren verkehrs-, wirtschafts- und
umweltpolitischen Erwartungen und hohe, verfügbare Investitionsmittel. Es muss
nur jemand gegen den Ball treten und das Tor machen. Und genau daran scheint es
bei der Bahn zu fehlen. Die Antworten unserer Studie weisen auf Fachkräftemangel
und Führungskräftemangel mit Digitalverständnis. Auf dem Platz muss das Runde
ins Eckige. Auf der Schiene muss das Digitale zum mittleren Management. Wer kann
zukünftig die sicheren Tore schießen, wenn vielleicht zu wenige etatmäßige
Digitalstürmer im Team sind? Klare Taktikanweisung: Dann müssen mit absehbar
hohem Change-Aufwand die vielen Analogverteidiger trainiert werden.“

Die vollständige Studie steht unter folgendem Link zur Verfügung: https:
http://ots.de/kgTgWN

Die Infografik anbei ist für redaktionelle Zwecke frei verwendbar, wir bitten um
Quellennachweis: BearingPoint.

Ãœber die Studie

Für die Studie „Digitalization in rail infrastructure management“ wurden
relevante Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette im
Schieneninfrastruktur-Management befragt: Eisenbahninfrastrukturunternehmen,
Bauunternehmen, Planungs- und Ingenieurbüros, IT- und Softwareanbieter,
Instandhaltungsunternehmen, sowie Hersteller und Eisenbahnbehörden. Insgesamt
nahmen 58 Stakeholder aus zehn europäischen Ländern teil.

Ãœber BearingPoint

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit
europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei
Geschäftsbereichen: Der erste Bereich umfasst das klassische Beratungsgeschäft;
Business Services als zweiter Bereich bietet Kunden IP-basierte Managed Services
über SaaS hinaus; im dritten Bereich stellt BearingPoint Software-Lösungen für
eine erfolgreiche digitale Transformation, Advanced Analytics und regulatorische
Anforderungen bereit und entwickelt gemeinsam mit Kunden und Partnern neue,
innovative Geschäftsmodelle.

Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und
Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000
Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam
mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen:
Homepage: www.bearingpoint.com
LinkedIn: www.linkedin.com/company/bearingpoint
Twitter: @BearingPoint_de

Pressekontakt:
Alexander Bock
Global Manager Communications
Telefon: +49 89 540338029
E-Mail: alexander.bock@bearingpoint.com

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/68073/4452705
OTS: BearingPoint GmbH

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