Hambach. Hinauf, hinauf zum Schloss! – Vor rund 183 Jahren versammelten sich circa 30.000 Menschen aus Deutschland, Frankreich und Polen am Hambacher Schloss um für bürgerliche Freiheit und Mitbestimmung zu kämpfen. Die in die Geschichtsbücher als Hambacher Fest eingezogene Geburtsstunde der deutschen Demokratie lud den Ort, an dem sie stattgefunden hat, mit dem revolutionären Gefühl auf, das noch heute spürbar ist. Auch oder vor allem im Jahr 2015 gilt das Hambacher Schloss als Symbol für Gleicheit, Toleranz und Demokratie in Europa.
Am Mittwoch, den 17. Juni 2015, um 10:30 Uhr wurde das Europäische Kulturerbe-Siegel in einer feierlichen Zeremonie enthüllt. „Aufgrund seiner wichtigen Rolle für die Geschichte und Kultur Europas steht es auf der Liste der Europäischen Kulturerbe-Stätten der Europäischen Union“ ist auf der Tafel künftig zu lesen. Das Kulturerbe-Siegel wird Stätten verliehen, die die europäische Einigung sowie die Ideale Europas und der Europäischen Union verkörpern.
Eine mehrphasige Umbauaktion, in derem Zuge nebst Restaurationsarbeiten u.a. auch behindertengerechte Installationen nachgerüstet wurden sowie der Bau eines Entree-Gebäudes zeugte von der Wertschätzung für diesen Ort und seine Geschichte. Die Pläne zum damaligen Bauvorhaben stammten aus der Feder Max Dudlers und seinem Mitarbeiter Simone Boldrin. 2012 wurde Architekt Max Dudler für den Aus- und Umbau mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland, des Deutschen Archtitekturmuseums ausgezeichnet.
Als Lean Construction Berater begleitete die KTC zwei Umbauphasen des Hambacher Schlosses. Im Zuge ihrer Arbeit führte sie das Last Planner System (LPS) sowohl in der Planungs- als auch in der Bauphase ein und unterstützte das Projekt- und Bau-Team bei der erfolgreichen Umsetzung seiner Pläne.
Hinauf, hinauf zum Schloss – in seinem Lied –Der Deutschen Mai– aus dem Jahr 1832 ruft Dr. Philipp Jakob Siebenpfeiffer zu Verbrüderung und Revolte gegen staatliche Doktrin, Bevormundung und Unterdrückung. Der Geist von Revolution und Freiheit steckt noch immer in den alten Mauern und zeigt sich all jenen, die mit offenen Augen das Hambacher Schloss besuchen.