Die verschiedenen Formen der Elektromobilität im Verkehr von morgen / Industriepartnerschaft stellt Studie in Brüssel vor

Am 8. November wurde in Brüssel eine Studie
vorgestellt, die auf einer Datenbasis von bisher beispielloser
Qualität eine Abschätzung vornimmt, welche Formen der
Elektromobilität im Straßenverkehr der Zukunft welche Rolle spielen
werden. Den Verbrennungsmotor werden wir noch eine ganze Weile haben,
aber seine Bedeutung wird abnehmen. Das Auto der Zukunft hat einen
Elektromotor und eine Batterie. Aber wie viele davon werden nur eine
Batterie haben, die über ein Kabel geladen wird, wie viele werden
ihren Strom aus einer Brennstoffzelle beziehen, und wie viele werden
Plugin-Hybride sein?

Insgesamt 31 Firmen und Organisationen stellten ihre Daten zur
Verfügung. Bei den Firmen handelte es sich zum Autohersteller,
Zulieferer, Kraftstoff-, Strom- und Industriegaseversorger sowie
Hersteller von Windturbinen und Elektrolyseuren. Ausgewertet wurden
die anonymisierten Daten von McKinsey & Company.

Das wichtigste Ergebnis ist, dass keine Technik alle anderen aus
dem Feld schlagen wird. Unterschiedliche Forderungen führen zu
unterschiedlichen Lösungen, die nebeneinander existieren werden.

Die heute noch sehr unterschiedlichen Kosten für die verschiedenen
Technologien werden sich angleichen. Bis 2020 werden Kostensenkungen
von 90 % für Brennstoffzellensysteme und 80 % für Batteriesysteme
erwartet. Ab 2025 soll es für den Käufer keine wesentlichen
Unterschiede mehr geben.

Batterieelektrische Fahrzeuge haben die beste Effizienz, sind
jedoch dem Brennstoffzellenauto bei Reichweite und Größe unterlegen.
Beide liegen deutlich vor dem Verbrennungsmotor. Plugin-Hybride sind
nur in Verbindung mit Biokraftstoffen interessant.

Der Wasserstoffpreis wird bis 2025 um 70 % sinken, in erster Linie
durch den Aufbau einer rationellen Infrastruktur.

Der Aufbau einer Infrastruktur für 1 Million Fahrzeuge bis 2020
wird 3 Milliarden EUR erfordern. Mittel- und langfristig sind die
Kosten für die Infrastruktur überraschend gering; sie werden etwa 5 %
der Kosten für die Fahrzeuge betragen. Außerdem werden zunehmend
Investitionen in die herkömmliche Kraftstoffinfrastruktur wegfallen.
In der Startphase sind die Kosten jedoch merklich.

Alle Technologien gemeinsam können den CO2-Ausstoß aus dem Verkehr
entscheidend senken, während die Klimaschutzziele auch mit
verbesserten Verbrennungsmotoren nicht erreichbar sind.

Der DWV sieht sich durch die Studie in seiner Aussage bestätigt,
dass der Kraftstoff Wasserstoff nicht die alleinige Lösung des
Mobilitätsproblems ist, dass es aber auch keine Lösung ohne ihn gibt.
Dr. Joachim Wolf, Infrastrukturexperte des Verbandes, bemerkte dazu:
„Auch der Straßenverkehr muss nachhaltig werden. Das ist eine große
Aufgabe, aber durchaus machbar. Nur müssen die fälligen
Grundsatzentscheidungen jetzt getroffen werden. Die Zeit ist reif
dafür.“

Die Studie steht unter
http://www.presseportal.de/go2/studie-entkarbonisierung zum
kostenlosen Download bereit (in englischer Sprache).

Pressekontakt:
Dr. Ulrich Schmidtchen
Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV)
Post: Unter den Eichen 87, 12205 Berlin
Tel.: (030) 398 209 946-0, Fax: -9
E-Mail: h2@dwv-info.de
URL: http://www.dwv-info.de