Trotz des erneuten Doubles des Rekordmeisters in der letzten
Saison, war 2018/2019 eher eine turbulente Saison bei den Bayern. Wegen des
schlechten Starts in der Meisterschaft kam der Verein schnell in die Kritik.
Diese wurde besonders an den kroatischen Trainer Nico Kovac gerichtet. Dieser kann
zwar im nahhinein mit seiner Premierensaison in München zufrieden sein, doch
das frühe Ausscheiden in der Champions League hat seine Arbeit für die Zukunft
nicht einfacher gemacht. Zwar war der FCB seit 2013 nicht mehr im Finale der
Champions League, doch ist der Gewinn der wichtigsten Liga Europas jedes Jahr
eines der Hauptziele des deutschen Serienmeisters. So wird ein erneutes Aus im
Achtelfinale die Zukunft des Trainers sehr infrage stellen.
Nachdem mit Ribery, Robben und Hummels drei der Stützen der
letzten Saisons den Verein verlassen haben, hatten die Kaderplaner der Bayern
viel Geld zur Verfügung, um einen kleinen Umbruch in die Wege zu leiten.
Insgesamt haben die Bayern 143,5 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben.
Dies ist Bundesligarekord
und übertrifft die Investitionen der Dortmunder um mehr als 15 Millionen Euro. Dabei
fällt der prominenteste Neuzugang, Coutinho, hier gar nicht statistisch ins
Gewicht, da er nur ausgeliehen wurde.
Zwar schienen die Bayern mit den frühen Verpflichtungen der
beiden französischen Weltmeister, Benjamin Pavard und Lucas Hernandez, gut mit
der Kaderplanung voranzukommen, doch war an der Säbener Straße deutliche Unruhe
zu verspüren, als Borussia Dortmund innerhalb kürzester Zeit die
Verpflichtungen von Nico Schulz, Julian Brandt, Thorgan Hazard und Mats Hummels
bekannt gab. Auch die
Ankündigung der Borussia aus Dortmund, diese Saison Meister werden zu
wollen, setzte die Bayern unter Druck. Auch RB Leipzig, das nach langer Hängepartie
mit dem Offensivstar Timo Werner verlängert hat, möchte in den Kampf um Platz 1
mit eingreifen.
So wird es darauf ankommen, dass die neuen Spieler schnell
zusammenfinden und an ihre Leistungen der Vorsaison anknüpfen können, damit die
Bayern keinen Boden im Meisterrennen verlieren. Nach einer Handvoll spielen ist
dies natürlich noch nicht so genau einzuschätzen, doch die ersten Eindrücke
sind durchaus positiv.
Der neue Abwehrstar Lucas Hernandez braucht zwar noch nach
langer Verletzung etwas Zeit, um wieder seine Topform zu erreichen, doch sein
Kollege Pavard ist schon fester Bestandteil der Münchener Abwehr und hat
durchaus ansprechende Leistungen gezeigt. Der Mittelfeldspieler Michael
Cuisance, der aus Gladbach kam, wird diese Saison noch keine große Rolle in der
ersten Mannschaft spielen. Bei den beiden Offensivspielern Ivan Perisic und Philippe
Coutinho ist dies ganz anders. Beide sind als Stammspieler eingeplant und
sollen das Spiel der Bayern prägen. Während Perisic, der die Bundesliga schon
aus seiner Zeit bei Dortmund und Wolfsburg kennt, schon ansprechende Leistung
auf dem Spielfeld ablieferte, blieb Coutinho in seinem Bundesligadebüt
eher blass. Sein Potenzial ist allerdings sehr hoch. Kann er an die Leistungen,
die er vor 2 Jahren im Trikot des FC Liverpool zeigte auch in München auf den
Platz bringen, wird es wohl auch dieses Jahr wieder fast unmöglich, den FC
Bayern von der Bundesligaspitze zu verdrängen.