Die europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit, ENISA,
hat ihren Abschlussbericht ( http://www.enisa.europa.eu/act/res/cybe
r-europe-2010/cyber-europe-2010-report/at_download/file) über die
erste europaweite Übung zur Internetsicherheit für öffentliche
Stellen, „Cyber Europe 2010“, herausgebracht. Der Bericht
unterstreicht die Notwendigkeit für mehr Übungen zur
Internetsicherheit in der Zukunft, verstärkte Zusammenarbeit
zwischen den Mitgliedsstaaten sowie die Bedeutung des Privatsektors
in der Gewährleistung der IT-Sicherheit. ENISA hat zur Unterstützung
des Berichts ausserdem einen Online-Videoclip veröffentlicht.
Um die Multimedia-Pressemitteilung anzusehen, klicken Sie bitte
auf folgenden Link:
http://multivu.prnewswire.com/mnr/prne/enisa/48902/
Die Unterstützung von europaweiten Übungen zur
Internetsicherheitsbereitschaft ist für die EU innerhalb ihrer
„Digitalen Agenda für Europa“ eine Priorität und soll gewährleisten,
dass Unternehmen und Bürger geschützt sind, wenn sie online sind.
Die Übung „Cyber Europe 2010“ wurde am 4. November 2010
durchgeführt. Ihr Ziel war die Förderung von Kommunikation und
Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Fall von gross angelegten
Cyberattacken. Mehr als 70 Fachleute aus teilnehmenden öffentlichen
Einrichtungen arbeiteten zusammen, um mehr als 300 simulierte
Hackerattacken abzuwehren, die darauf ausgelegt waren, das Internet
und kritische Onlinedienste in ganz Europa lahm zu legen. Während der
Übung fand ein simulierter Verlust der Internetanbindung zwischen den
Ländern statt, der zur Vermeidung eines (simulierten) totalen
Netzwerkzusammenbruches eine grenzübergreifende Zusammenarbeit
erforderlich machte.
Die Auswertung der Übung fand auf drei Ebenen statt:
1. National
2. Europaweit und
3. Gesamt.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts umfassen Folgendes:
– Die IT-Einrichtungen der Mitgliedsstaaten kommunizieren auf
vielfältigste Weise. Die Harmonisierung von
Standard-Betriebsverfahren würde zu einer sichereren und
effizienteren Kommunikation zwischen ihnen führen.
– Die Fähigkeit der Teilnehmer, die relevanten Kontaktstellen
innerhalb von Organisationen zu finden, variierte. Im Falle einer
wirklichen Krise haben rund 55% der Länder kein Vertrauen darin, den
richtigen Kontakt schnell genug auszumachen, selbst dann, wenn ein
Verzeichnis erhältlich ist.
– Die Teilnehmer waren in gleich grossem Ausmass geteilter
Meinung darüber, ob ein „Single Point of Contact“ (Einzige
Kontaktstelle) oder „Multiple Points of Contact“ (Mehrere
Kontaktstellen) besser wären. Eine einzige Kontaktstelle wäre
einfacher; jedoch gibt es heute realistischerweise mehrere
Kontaktstellen. Mit mehreren Kontaktstellen vermeidet man auch eine
einzige Fehlerquelle.
Die Hauptempfehlungen des Berichts umfassen Folgendes:
– Europa sollte weiterhin Übungen zum Infrastrukturschutz
kritischer Informationen (CIIP) abhalten: 86% der Teilnehmer fanden
den Probelauf entweder „sehr“ oder „extrem“ nützlich.
– Der Privatsektor kann zur Wertsteigerung zukünftiger Übungen
beitragen, indem er die Authentizität erhöht.
– Die Lehren, die aus der Übung gezogen werden können, sollten
mit denjenigen ausgetauscht werden, die andere Übungen (auf
nationaler oder internationaler Ebene) veranstalten.
– Mitgliedsstaaten sollten sich intern gut organisieren, indem
sie zum Beispiel nationale Kontingenzpläne und -übungen entwickeln
und testen. Europäische Länder sind auf nationaler Ebene auf
vielfältige Weisen organisiert. In Anbetracht der Unterschiede
hinsichtlich Strukturen und Verfahren ist es wesentlich, dass man
weiss, wen man kontaktieren sollte. Der Dialog über die Notwendigkeit
einer einzigen Kontaktstelle oder mehrerer Kontaktstellen auf
EU-Ebene sollte weitergeführt werden, und ENISA kann der Vermittler
dieses Dialogs sein.
– Es sollte ein Strategieplan für europaweite Übungen erstellt
werden. Dieser würde eine Definition von Standardverfahren und
-strukturen für gross angelegte Ereignisse beinhalten
„Der Cyber-Europe-Bericht identifiziert Art und Weisen, wie
unsere wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten sicherer
gestaltet werden können. ENISA verpflichtet sich zur Unterstützung
von europäischen Übungen, Verfahren und Plänen zum Schutz der
Infastruktur der Informationskommunikationstechnologie, von der wir
alle zunehmend abhängiger werden“, sagte Prof. Udo Helmbrecht,
Geschäftsfuhrender Direktor der ENISA.
Ein Videoclip zum Thema „Cyber Europe 2010“ ist hier erhältlich (
http://www.enisa.europa.eu/media/news-pictures).
Hintergrundinformation:
Aktionsplan zum Infrastrukturschutz kritischer Informationen
(Critical Information Infrastructure Protection, CIIP) ( http://ec.eu
ropa.eu/information_society/policy/nis/strategy/activities/ciip/index
_en.htm)
Digitale Agenda ( http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.
do?uri=COM:2010:0245:FIN:DE:PDF)
sowie die kürzliche Mitteilung bezüglich CIIP vom 30.03.2011 ( ht
tp://ec.europa.eu/information_society/policy/nis/docs/comm_2011/comm_
163_en.pdf)
Für den gesamten Bericht: ( http://www.enisa.europa.eu/act/res/cy
ber-europe-2010/cyber-europe-2010-report/at_download/file)
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Übersetzung. Die englische Fassung ist die einzig gültige
Fassung.
Pressekontakt:
Für Interviews oder weitere Informationen: Ulf
Bergstrom,Pressesprecher,ENISA, press@enisa.europa.eu, Handy:
+30-6948-460-143, oder PanagiotisTrimintzios, Experte, ENISA,
panagiotis.trimintzios Q enisa.europa.eu.