„Das Euro-Schiff wird sinken, keine Frage“, sagt
der britische Fondsmanager Jim Mellon. Im Interview in der aktuellen
Ausgabe des Wirtschaftsmagazins BILANZ, das am Sonnabend im
Einzelhandel erhältlich ist, prophezeit er, dass die europäische
Zentralbank die italienischen und französischen Staatsschulden
aufkaufen muss: „Italien und Frankreich sind beide auf dem Weg in die
Pleite.“ Den Deutschen werde „es nicht gefallen, wenn sie auch noch
für die Schulden der Italiener oder der Franzosen aufkommen“ müssen.
Milliardär Mellon unterstützt die Kampagne für den EU-Ausstieg der
Briten mit 100.000 Pfund. Er erwartet für die Briten keine
Beeinträchtigung des Handels, im Gegenteil: „Wir wollen Teil der Welt
sein, nicht nur Europas.“ Die wirtschaftlichen Folgen eines Brexits
sind nach Mellons Ansicht äußerst gering: „Ich halte es für eine
Farce, zu behaupten, dass Deutschland und Frankreich nicht mehr mit
Großbritannien handeln würden. Warum sollten Volkswagen oder Siemens
ihre Produkte nicht mehr hier verkaufen wollen?“
Geschäftlich setzt Mellon auf Deutschland. Sein Fonds Charlemagne
Capital und Burnbrae halten hier Immobilien für mehrere hundert
Millionen Euro. An denen will er nicht nur durch Preissteigerungen
verdienen, verrät er im BILANZ-Interview. Mellon wettet auf die
Einführung einer Währung, die bei uns den Euro ersetzt: „Wenn
Deutschland Teil einer neuen Währungsunion wird oder die D-Mark
wieder einführt, geht die Währung um 50 Prozent oder sogar noch mehr
nach oben.“
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